Betrüger am Werk
Reingelegt! Russen spenden Millionen für Ukraine-Armee
Massen an russischen Bürgern sollen mit ihren Spenden unwissentlich die ukrainische Armee finanziert haben. Dahinter sollen Cyberbetrüger stecken.
Die russischen Bürger der westsibirischen Region Kemerowo sollen "gezwungen" worden sein, ein Vermögen an die ukrainischen Streitkräfte zu überweisen. Mit dieser Warnung an die Bevölkerung ließ Gouverneur Sergei Ziwiljow (62) am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal aufhorchen. Der ukrainische "Kyiv Independent" berichtete ebenfalls.
Der 1961 in der aktuell russisch besetzten, ukrainischen Industriestadt geborene Politiker beklagte, dass seine Region tagtäglich von "ukrainischen Sonderdiensten" ins Visier genommen werde – über das Internet. Dabei sollen die "Cyber-Betrüger" mit gefälschten Aufrufen und Links gut gemeinte Spenden aus der Bevölkerung an die russische Armee in die Ukraine umgeleitet haben.
Seit Jahresbeginn hätten Bürger Kemerowos "Millionen von Rubel" an Accounts, mit denen "Waffen und Drohnen für Ukraines Armee gekauft" würden, überwiesen, beklagte Ziwiljow. "Sie täuschen alle. Die Wehrlosesten sind in ihrem Visier: unsere Eltern, unsere Lieben." Er appellierte an seine Bürger, nichts mehr zu spenden und ihre Mitmenschen zu warnen.
Der ukrainische Militärgeheimdienst hatte bereits im März – wohl nicht ohne Schadenfreude – gemeldet, dass russische Bürger den Großteil einer Charge Angriffs- und Aufklärungsdrohnen finanziert hatten.
Mehr als 1.500 Russen hätten innerhalb weniger Tage einen im TV übertragenen QR-Code gescannt und gespendet. Damals hatte man das noch als bewusste Widerstandsentscheidung der Russen gegen Putins Wahl-Farce beschrieben.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Russische Bürger in der Region Kemerowo wurden von Cyberbetrügern dazu gezwungen, Millionen von Rubel an die ukrainische Armee zu spenden
- Der Gouverneur Sergei Ziwiljow warnte die Bevölkerung vor gefälschten Aufrufen und Links, die Spenden an die russische Armee in die Ukraine umleiteten
- Der ukrainische Militärgeheimdienst berichtete bereits im März, dass russische Bürger den Großteil einer Charge Angriffs- und Aufklärungsdrohnen finanziert hatten