Niederösterreich
"Reiner Wucher!" Ehepaar über Stromrechnung entsetzt
Ein Ehepaar aus Niederösterreich bekam dieser Tage ihre Jahresabrechnung und übt heftige Kritik an den Preissteigerungen.
"Auch wir haben von Netz NÖ jetzt unsere Rechnung erhalten und sind darüber sehr empört und entsetzt", wandte sich ein Ehepaar aus dem Bezirk Amstetten verärgert an "Heute".
Die von der Regierung angepriesen Maßnahmen würden bei den Preisen "verpuffen". Das zusätzliche monatliche Geld durch die Lohnerhöhung gehe "nur für die Energiekosten" drauf: "Wohin soll das alles noch führen?"
"Endlose Warteschleifen"
Und weiter: "Wir wurden von Netz NÖ nie darüber informiert, dass es zu einer Erhöhung der Kosten kommt und in welchem Ausmaß diese ausfallen. Trotz zig-maliger Anrufe bei der Hotline und endlosen Warteschleifen kein Kundendienst bzw. Gespräch. Beim Verbrauchpreis Netznutzung gab es eine Erhöhung um ca. 11 Prozent, beim Verbrauchpreis Netzverlust eine Erhöhung um ca. 620 Prozent! Ebenfalls sind die Strompreise der EVN der reinste Wucher!"
Grund für Preissteigerungen
Auf "Heute"-Anfrage heißt es seitens Netz Niederösterreich: "Die Entgelte haben sich mit Jänner 2023 vor allem aufgrund der Strompreissteigerungen auf den Märkten deutlich erhöht. Ein Teil der Netzkosten - die angesprochenen Netzverlustentgelte - werden direkt von den Preisen an den Strommärkten beeinflusst und daher wirken sich diese massiven Preisanstiege auch auf die Netzkosten aus."
Aber der Sprecher rechnet vor: "Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh (das Ehepaar verbraucht rund das Doppelte, Anm.) beträgt die Netzkostenerhöhung rund 107 Euro pro Jahr bzw. etwas weniger als 9 Euro pro Monat Wichtig in diesem Zusammenhang: Die gerade in Umsetzung befindlichen Maßnahmen des Bundes werden rund 80 Prozent dieser Erhöhung abfedern."
"Können uns daher nur entschuldigen"
Und ja, die Kritik zur Erreichbarkeit sei berechtigt: "Für die lange Wartezeit können wir uns daher nur entschuldigen. Wir hatten in den letzten Monaten tatsächlich regelmäßig lange Wartezeiten an den Servicetelefonen sowie auch in der Mailbearbeitung. Der Grund: wir haben etwa acht Mal so viele telefonische und schriftliche Anfragen wie im Vorjahr und die Bearbeitungsdauer hat sich ebenfalls deutlich erhöht, im Durchschnitt etwa verdreifacht."
Die gute Nachricht: "Wir haben das Personal massiv aufgestockt, und sind nun wieder besser erreichbar."