Mostviertel
Reichsadler, Hakenkreuz auf Wahlzettel – Stimme gültig
Aufregung in Seitenstetten: Ein Wähler hat seinem Stimmzettel während seines anonymen Urnengangs einen Nazi-Stempel aufgedruckt.
Ein bizarrer Vorfall beschäftigt seit dem Wahlsonntag die kleine Gemeinde Seitenstetten im niederösterreichischen Mostviertel. Beim Auszählen der Stimmzettel machten die Wahlhelfer eine erschütternde Entdeckung: Ein Wähler hatte den offiziellen Papier einen Stempel aus der Nazi-Zeit aufgedruckt – Reichsadler und Hakenkreuz inklusive.
Bürgermeister Johann Spreitzer wurde umgehend über den Vorfall informiert, er handelte sofort: "Ich finde so eine Aktion, nur um zu provozieren, völlig unnötig. Ich habe daher gleich bei der Sitzung der Wahlbehörde angekündigt, dass ich Anzeige erstatten werde", sagt er zur NÖN.
Brisant: Das Nazi-Relikt hat auch örtlichen Bezug, wie das durch die NÖN veröffentlichte Foto zeigt.
Rund um die Insignien des deutschen Reichs steht im Ring "Der Bürgermeister der Gemeinde Dorf Seitenstetten". Es handelt sich also mutmaßlich um das amtliche Siegel aus dem Büro des damaligen Ortschefs.
Trotz des grauslichen Stempels war der Wahlzettel mit Stimme für die FPÖ am Ende gültig. Der Wählerwille sei klar erkennbar gewesen, heißt es.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- In der niederösterreichischen Gemeinde Seitenstetten wurde ein Wahlzettel mit einem Nazi-Stempel entdeckt, was für Aufsehen sorgte
- Trotz des schockierenden Fundes wurde die Stimme für die FPÖ als gültig gewertet, da der Wählerwille klar erkennbar war
- Bürgermeister Johann Spreitzer kündigte jedoch an, Anzeige zu erstatten