Oxfam fordert mehr Steuern

Reiche leben viel klimaschädlicher als arme Menschen

Flugreisen, große Häuser und deutlich mehr Konsum – wohlhabende Menschen tragen mit ihrem CO2-Ausstoß überproportional zur Erderhitzung bei.

Heute For Future
Reiche leben viel klimaschädlicher als arme Menschen
Reiche tragen laut einer Untersuchung der Organisation Oxfam überproportional zur Erderwärmung bei.
Getty Images

Wie klimaschädlich ein Mensch lebt, hat offenbar wesentlich mit dem persönlichen Einkommen und Vermögen zu tun. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung (77 Millionen Menschen) verursachte 2019 laut einer Analyse der Entwicklungsorganisation Oxfam so viele klimaschädliche Treibhausgase wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel ausmachen. Das zeigt der jetzt vorgestellte Bericht "Climate Equality: A Planet for the 99 Percent".

Oxfam legte die Studie im Vorfeld der am 30. November in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten beginnenden UN-Weltklimakonferenz COP28 vor. Reichere Menschen verhalten sich laut Bericht in ihrem Konsum deutlich klimaschädlicher – etwa durch häufigere Flugreisen, größere Häuser sowie in Extremfällen Luxusvillen, Megajachten und Privatjets.

Durch ihren extremen Konsum befeuern die Reichen und Superreichen die Klimakrise, die mit Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen bedroht, insbesondere in den einkommensschwachen Ländern des Globalen Südens.
Manuel Schmitt
Oxfam-Referent

Superreiche werden immer reicher

Laut dem Oxfam-Bericht verursachte das Konsumverhalten des reichsten Prozents 2019 16 Prozent der weltweiten Emissionen – mehr als doppelt so viel wie das Konsumverhalten der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung und mehr als die gesamten Emissionen des weltweiten Straßenverkehrs. Die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung waren indes 2019 für rund die Hälfte der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Zum reichsten Prozent der Weltbevölkerung gehörten im Jahr 2019 Personen mit einem Jahreseinkommen von über 140.000 US-Dollar.

Oxfam fordert neue Steuern für klimaschädliche Konzerne und auf die Vermögen und Einkommen der Superreichen. Dies würde den finanziellen Spielraum für den Übergang zu den erneuerbaren Energien erheblich vergrößern, heißt es in dem Bericht. Letztlich aber brauche es auch "eine Überwindung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems und der Fixierung auf Gewinnstreben, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und konsumorientierte Lifestyles".

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