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Redmi Note 12 Pro 5G im Test – richtig gut gespart

Das Redmi Note 12 Pro+ zeigte sich im "Heute"-Test als echter Handy-Hammer. Das Note 12 Pro (ohne Plus) gibt es sogar noch günstiger. Auch ein Hit?

Rene Findenig
Sieht schick aus und ist sehr gut verarbeitet: Das neue Redmi Note 12 Pro 5G.
Sieht schick aus und ist sehr gut verarbeitet: Das neue Redmi Note 12 Pro 5G.
Rene Findenig

Schaut fast gleich aus, ist fast gleich groß, kommt in denselben Farben und heißt fast gleich. Ist da das neue Redmi Note 12 Pro ein Klon des Redmi Note 12 Pro+? Ja und nein. Während das Plus-Modell mit acht Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 256 GB internem Speicher um 499 Euro erschienen ist, kommt das Redmi Note 12 Pro in zwei Varianten, einmal mit ebenfalls acht und 256 GB Speicher um 429 Euro und einmal mit sechs und 128 GB Speicher um 379 Euro. Das Design ist beinahe ident. Zwei Hinweise gibt es aber, dass es sich nicht um das teurere Modell handelt: Einerseits ziert das Kamera-Modul ein "50 MP"-Schriftzug, der beim Plus-Redmi noch "200 MP" gelautet hatte. Andererseits bog sich die Rückseite beim Plus-Handy noch Richtung Rahmen, beim Redmi Note 12 Pro verläuft der Rücken dagegen vollkommen flach zu den Seiten.

Ausgepackt fällt das aufgeräumte, schlanke und stilvolle Design auf. Auf der Rückseite gibt es hochwertiges Glas statt Kunststoff, die Hochglanz-Oberfläche in Klavierlack-Optik ist aber ein Fingerabdruck-Magnet, wobei die mitgelieferte Silikon-Schutzhülle gut hilft. Das hervorstehende Kameramodul in der linken oberen Ecke ist rechteckig ausgefallen und beinhaltet drei Linsen, von denen die beiden größeren noch einmal eine Stufe aus dem Gehäuse herausragen. Damit wackelt das Gerät deutlich, wenn es mit der Rückseite nach unten auf einen Tisch abgelegt wird. Als Modellfarben kommen entweder Schwarz, Weiß oder Blau zum Einsatz. Der Rahmen wiederum ist flach ausgefallen und erinnert an ein Apple iPhone. Da er aus Kunststoff besteht, ist das Smartphone um mit acht um einen Millimeter dünner und mit 187 um 24 Gramm leichter.

Gerät übernimmt das Top-Display des Flaggschiffs

Die übrigen Maße behält das Smartphone im Vergleich zum Plus-Modell bei: 163 Millimeter Höhe, 76 Millimeter Breite. Und auch über denselben Schutz darf es sich freuen. Beim Redmi Note 12 Pro 5G gibt es nun einen IP53-Schutz gegen Staub und Sprühwasser. Wasserdicht ist es damit nicht, aber immerhin gut geschützt. Aber: Weiter gibt es nur einen USB-2.0-Anschluss. Klassisch sind am rechten Rand der Power-Button und die Lautstärke-Wippe zu finden, unten gibt es den SIM-Schacht, ein Mikrofon, den Lade-Anschluss und einen Lautsprecher, die linke Seite bleibt komplett leer und oben sind eine klassische 3,5 Millimeter Kopfhörerklinke, noch ein Lautsprecher und die übrigen Sensoren zu finden. Die Verarbeitung ist gut, einzig durch den breiten, flachen Rahmen wirkt das Smartphone etwas klobiger als die meisten teureren Modelle.

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    Schaut fast gleich aus, ist fast gleich groß, kommt in denselben Farben und heißt fast gleich. Ist da das neue Redmi Note 12 Pro ein Klon des Redmi Note 12 Pro+? 
    Schaut fast gleich aus, ist fast gleich groß, kommt in denselben Farben und heißt fast gleich. Ist da das neue Redmi Note 12 Pro ein Klon des Redmi Note 12 Pro+?
    Rene Findenig

    Die Maße bedeuten ein Smartphone, das noch gut in die Hand passt und relativ "hoch" ausgefallen ist, aber eindeutig mit zwei Händen bedient werden muss. Auch beim Display, und das ist eine der besten Nachrichten, gleichen sich Redmi Note 12 Pro+ 5G und Redmi Note 12 Pro 5G wie ein Ei dem anderen. Gehalten werden kann das Smartphone mit seinem 6,67 Zoll Display zwar noch mit einer Hand, bedient allerdings nicht mehr. Dafür ist der Bildschirm einfach zu riesig ausgefallen. Dieser entspricht mit seinem bis zu den Seiten flachen Glas optisch der Mittelklasse, technisch allerdings fährt er Spitzenwerte auf. Eine "Einsparung" gegenüber teureren Smartphones zeigt sich dann bei der Inbetriebnahme: Der Power-Button ist auch gleichzeitig der Fingerabdruck-Sensor, denn diesen gibt es hier in Tastenform und nicht unter dem Display.

    Ein Top-Display in dieser Smartphone-Preisklasse

    Das fast gigantisch große OLED-Display, das auch Flaggschiff-Features wie HDR10+ und Dolby Vision unterstützt, löst mit 2.400 × 1.080 Pixel auf und ist damit nicht rekordverdächtig scharf, aber dennoch für die meisten Nutzer scharf genug für jeden Film, jede Serie, jedes Bild und jede Webseite. Die Bildwiederholrate lässt sich variabel in vier Stufen von 30 bis zu 120 Hertz regeln. OLED-traditionell gibt es kräftige Farben, tolle Schwarzwerte und schöne Kontraste. Wirklich überraschend ist aber die Helligkeit, die über 1.000 nits erreicht – damit lässt sich der Bildschirm auch leicht im Sonnenlicht ablesen. Das Redmi bietet damit einen hervorragenden Bildschirm ohne Makel, Gorilla Glas 5 schützt das Display zudem vor Kratzern. In dieser Preisklasse ist ein solch starkes OLED-Display nicht Standard, das muss man den Machern erst einmal nachmachen.

    Herzstück des Plus-Handys war allerdings Kamera-System, wobei die 200-MP-Hauptkamera hervorstach – eine Premiere in dieser Preisklasse. Hier zeigt sich, dass der günstigere Preis des Redmi Note 12 Pro 5G auch eine etwas abgespecktere Kamera bedeutet. So findet sich als Hauptkamera ein 50-Megapixel-Sensor, der von denselben Zusatzobjektiven flankiert wird: einer 8-MP-Ultraweitwinkelkamera und einer 2-MP-Makrolinse. In beiden Fällen gilt: Man sollte als Nutzer besser auf die Hauptkamera setzen, denn viel mehr als eine technische Spielerei sind die anderen Kameras nicht. Bilder mit den Makro- und Ultra-Weitwinkel-Linsen geraten zwar gut, zeigen in den Details aber deutliche Abstriche. Und tatsächlich fällt auch die Hauptkamera etwas schwächer, aber bei weitem nicht schlecht aus. Mit 8K-Videos und Co. ist aber Schluss beim Handy.

    Auch die Redmi-Kamera überzeugt in der Mittelklasse

    Wenig Unterschied merkt man da beim Knipsen noch am Tag. Tagsüber entstehen helle, scharfe und natürliche Bilder, in der Nacht geht der Unterschied dann aber immer deutlicher hervor. Wobei die optische Bildstabilisierung aber noch viel rettet. Wobei das alles recht negativ klingt, aber gar nicht so gemeint ist, denn auch in Sachen Kamera bekommen Nutzer mehr, als in der Preisklasse üblich ist. Am ehesten lässt sich die Leistung mit dem ebenfalls neuen Samsung Galaxy A54 vergleichen. Auch dieses liefert bei Tageslicht Aufnahmen mit natürlichen Farben, sehr guter Schärfe und tollen Details und bei Nacht leicht verwaschene Bilder, außer man setzt auf ein Stativ oder eine besonders ruhige Hand. Erkennbar ist, dass es die KI manchmal zu gut meint und Aufnahmen etwas zu stark aufhellt, das ist aber der Ausnahme- und nicht der Regelfall. 

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      Herzstück des Plus-Handys war allerdings Kamera-System, wobei die 200-MP-Hauptkamera hervorstach – eine Premiere in dieser Preisklasse. Hier zeigt sich,...
      Herzstück des Plus-Handys war allerdings Kamera-System, wobei die 200-MP-Hauptkamera hervorstach – eine Premiere in dieser Preisklasse. Hier zeigt sich,...
      Rene Findenig

      Hier scheiden sich dann schon die Smartphone-Geister, denn wer auf die Version mit acht GB Arbeitsspeicher und 256 GB internem Speicher setzt, der sollte lieber gleich die 70 Euro aufzahlen und sich das Plus-Modell mit deutlich besserer Kamera holen. Beim günstigeren Modell mit sechs GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher ist dagegen fraglich, ob diese Kamera-Verbesserung den Aufpreis von immerhin 120 Euro wert ist. Knackpunkt allerdings: 128 GB Speicher könnten beim günstigeren Modell knapp werden, weil auch dieses Gerät über keine Speichererweiterungs-Möglichkeit gibt. An der Front knipst wiederum eine Linse mit 16 MP, was für muntere Bokeh-Effekte bei Porträts und tolle Eigen-Aufnahmen sorgt. Eine kleine Schwachstelle ist der mit UFS 2.2 mittlerweile etwas "langsame" Speicherübertragungs-Standard.

      Übrige Ausstattung gleicht wieder dem Redmi-Flaggschiff

      Die übrige Ausstattung gleicht wieder jener des Plus-Modells: Mit an Bord sind ebenfalls Wifi 6, Bluetooth 5.2, NFC und ein IR-Blaster für die Bedienung etwa von Fernsehern. Für Tempo sorgt zudem statt eines Snapdragon-Chips ein Mediatek Dimensity 1080, wahlweise je nach Modell mit sechs oder acht GB Arbeitsspeicher. Beim Starten wartet man minimal länger, ebenso beim Öffnen von Apps – beides hält sich aber sehr in Grenzen. Und: Dafür läuft alles flüssig, Ruckler gibt es auch bei Mobile Games nicht, wenn sie nicht extrem Hardware-hungrig sind. Rund 11.700 Punkte erreicht das Redmi (mit acht GB Arbeitsspeicher) im Benchmark-Test Work 3.0 von PCMark – auf Augenhöhe rangieren da Geräte wie das OnePlus 10 Pro oder das Samsung Galaxy S20 FE 5G. Beim Gaming-Test Wild Life von 3DMark erreicht das Redmi 2.274 Punkte.

      Letzterer Wert liegt nahe am Samsung Galaxy A53 5G oder Vivo V23 5G. Standard-Games laufen damit problemlos, soll jedoch ein Gaming-Monster her, ist man hier falsch. Auch, weil der Klang der Lautsprecher sauber, aber etwas kraftlos rüberkommt. Das auf Android 12 basierende Betriebssystem MIUI 14 zeigt sich nun bunter, aber auch schlanker und aufgeräumter als es noch beim Vorgänger der Fall war, da standen noch ziemlich viele unüberschaubare Untermenüs im Mittelpunkt. Bloatware wurde etwas reduziert, manche Xiaomi-App ist aber noch vorhanden, der Rest wird vorgeschlagen statt vorinstalliert. Wer eine zweite SIM-Karte nutzen will, freut sich über den Dual-SIM-Schacht. Ein letzter Abstrich beim Redmi Note 12 Pro 5G lässt sich indes beim Akku des Smartphones finden, der sich aber gleichzeitig selbst ausbessert.

      Redmi Note 12 Pro 5G im Test – richtig gut gespart

      So hält der 5.000 Milliamperestunden Akku mit knapp über einen Tag nicht so lange durch wie vermutet, wird aber durch die 67-Watt-Ladung in Windeseile in 45 Minuten voll aufgeladen. Eine kabellose Ladung gibt es wiederum beim Redmi Note 12 Pro 5G gar nicht. Alles in allem kann man nur sagen: Hier wurde an den richtigen Stellen gespart. Das Minus beim Preis im Vergleich zum Plus-Modell beschränkt sich minimal auf das Design und vor allem auf die Kamera, die jedoch noch immer überraschend stark ausgefallen ist. Das Redmi Note 12 Pro 5G bietet dafür wie das Note-12-Flaggschiff einen hervorragenden Bildschirm mit OLED-Technologie und 120-Hertz-Bildwiederholrate, eine erstklassige Verarbeitung, schnelle 67-Watt-Ladung (120W beim Pro+), eine gute Rechenleistung und im etwas teureren Modell auch sehr viel Speicherplatz.

      Abstriche zur Flaggschiff-Klasse nimmt man wie beim Schwestern-Modell nur recht überschaubar hin. So beschränken sich diese auf eine fehlende Speichererweiterung, keine Möglichkeit der kabellosen Ladung, einen nicht ganz so durchhaltefähigen Akku, die zwei neben der Hauptkamera recht überflüssigen Sensoren und einen nicht ganz so starken Prozessor sowie eine nicht ganz so hohe IP-Zertifizierung. Besonders jene Fans, die sich in der Redmi-Modellreihe zu Hause fühlen, können mit dem Pro-Modell ohne Plus auch noch jede Menge sparen, obwohl schon das teurere Smartphone als Handy-Hammer gilt. Dass es über weite Strecken dieselbe Ausstattung um 70 Euro günstiger und mit etwas weniger Arbeitsspeicher und halbiertem internem Speicher um 120 Euro günstiger gibt, ist für Nutzer eine fantastische Nachricht.