Formel 1
Red Bull Ring reagiert auf Drohung von FIA-Präsident
Mit einem Interview am Rande des Grand Prix von Katar sorgte FIA-Boss Mohammed bin Sulayem für Wirbel. Er zählte den Österreich-GP öffentlich an.
Nach dem Rennen in Losail wurde nicht nur über die enorme Hitze und die dadurch entstandenen gesundheitlichen Probleme der Formel-1-Stars diskutiert. Sondern abermals über die Tracklimits. Auf dem Kurs in Katar wurden 51 Verstöße gegen die Streckenbegrenzung registriert, Red-Bull-Star Sergio Perez und Alpine-Pilot Pierre Gasly kassierten jeweils 15 Strafsekunden für das Missachten der weißen Linie.
Da kam vielen Formel-1-Fans der Große Preis von Österreich in Erinnerung, wo über 1.200 Vergehen gegen die Tracklimits gezählt wurden, das offizielle Endergebnis erst Stunden, nachdem die Zielflagge geschwenkt wurde, feststand.
Fällt Österreich-GP aus dem Kalender?
Derartige Diskussionen möchte FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem jedenfalls nicht mehr sehen. "Wir hatten dieselben Probleme wie in Österreich. Gratulation an die Stewards, weil sie die Verstöße gesehen haben. Aber ist das die Lösung? Nein", wurde der 61-Jährige deutlich, Sanktionen in Form von Strafen seien nicht der richtige Weg. Der FIA-Boss zählte sowohl den Grand Prix von Österreich, als auch das Rennen in Losail öffentlich an.
"Die Lösung ist es, die Strecke zu verbessern. Ich weiß, von einigen gibt es Widerstand, aber um ehrlich zu sein: Wenn sie es nicht machen, wird es kein Rennen geben – so einfach ist es", untermauerte der ehemalige Rallye-Pilot. Und fügte an: "So etwas können wir uns nicht noch einmal leisten."
Red Bull Ring reagiert
Bin Sulayem setzte Spielberg also das Messer an, der Österreich-Grand-Prix könnte aus dem Formel-1-Kalender fallen, sollte keine Lösung gefunden werden. Und das, obwohl der Vertrag eigentlich bis 2030 läuft. Gegenüber "Laola1" erklärten die Streckenbetreiber in einer knappen Stellungnahme jedenfalls, dass bereits eine Lösung gesucht werde. "Wir befinden uns im ständigen konstruktiven Austausch mit der FIA und der FIM und arbeiten laufend daran, allen Anforderungen gerecht zu werden."
Der FIA-Präsident machte derweil klar, was er sich vorstellt. "Wir müssen etwas unternehmen, müssen aber vor allem auf die Fahrer hören, um ihr Feedback zu bekommen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, Kiesbetten dort hinzumachen. Aber wir müssen aufpassen. Wie tief ist das Kiesbett? Denn wir wollen nicht, dass Autos steckenbleiben. Und wie groß ist das Kies? Denn wir wollen auch nicht, dass Autos beschädigt werden", so der 61-Jährige.
Klar ist jedenfalls: Eine Lösung muss rasch her. "Es muss für kommendes Jahr eingeführt werden. Wir können uns das einfach nicht leisten", betonte der FIA-Präsident.