Formel 1
Red-Bull-Mann enthüllt: Wollte Schumacher verpflichten
Die Karriere von Mick Schumacher in der Formel 1 ist ins Stocken geraten. Der Deutsche verlor sein Stammcockpit. Dabei gab es Interessenten.
Zwei Jahre lang fuhr der Sohn von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher für das Formel-1-Nachzüglerteam Haas. Nach einer durchwachsenen Saison mit zwei schweren Unfällen in Dschidda und Monaco sowie daraus entstandenem Millionen-Schaden wurde der Vertrag des 23-Jährigen nicht verlängert. Schumi musste Haas verlassen, fand schließlich einen Platz als Ersatzfahrer bei Mercedes.
Dabei gab es durchaus Interesse am talentierten Deutschen – und zwar aus der Red-Bull-Ecke. Dies bestätigte Franz Tost, Teamchef des zweiten Red-Bull-Rennstalls Alpha Tauri, nun bei "RTL". "Für mich persönlich war er schon ein Thema. Ich hätte den Mick eigentlich gerne im Auto gehabt", enthüllte Tost nun. Der österreichische Alpha-Tauri-Teamchef galt schon länger als Fan des 23-Jährigen. "Ich bin davon überzeugt, dass der Mick talentiert ist und dass er auch das Zeug hat, erfolgreich Formel 1 zu fahren", erklärte er weiter.
Keine Verpflichtung wegen "politischem Interesse"
Alpha Tauri musste sich nach einem neuen Fahrer umsehen, denn Pierre Gasly verließ den Rennstall Richtung Alpine, der Wunschkandidat Colton Herta erfüllte die Superlizenz-Kriterien nicht. Warum Schumacher nicht verpflichtet wurde, deutete der österreichische Teamchef nur an: "Da gab es andere Umstände, politische Gründe", so Tost, denn der Deutsche sei schließlich ein "Ferrari-Junior" gewesen. Der Sohn von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher durchlief tatsächlich das Nachwuchsprogramm in Maranello, kam auch als Ferrari-Talent zu Haas. Der US-Rennstall kooperiert eng mit der Scuderia.
Zu einer Verpflichtung kam es schließlich nicht, weil Schumacher dafür die Freigabe von Ferrari gebraucht hätte. "Es ist dann nie dazu gekommen. Aber persönlich halte ich sehr viel von ihm", unterstrich Tost noch einmal. Alpha Tauri holte schließlich den ehemaligen Mercedes-Ersatzfahrer Nyck de Vries.
Einen ähnlichen Schritt könnte auch Schumacher machen, sich über den "Rückschritt" zu Mercedes wieder für ein Formel-1-Stammcockpit empfehlen. "Er kann da natürlich viel lernen", unterstrich Tost, der hofft, dass Schumacher die Chance erhalten wird, mehrere Freitags-Tests zu bestreiten. "Silberpfeil"-Teamchef Toto Wolff deutete bereits an, Schumacher keine Steine in den Weg legen zu wollen, wenn ein passendes Angebot kommen sollte.