"Guter Kunde"
Red-Bull-Boss scherzt über Bayern-Trainersuche
In der monatelangen Bayern-Trainersuche bahnt sich eine echte Sensation an. Vom Red-Bull-Boss kommt hingegen Spott für die Münchner.
Leverkusen-Coach Xabi Alonso, der deutsche Teamchef Julian Nagelsmann und nicht zuletzt ÖFB-Trainer Ralf Rangnick – sie alle standen auf der Bayern-Wunschliste, sie alle galten, auch öffentlich, als Bayern-Topkandidaten. Doch am Ende sagten alle drei ab. Deshalb scheint nun eine eine kaum für möglich gehaltene Sensation immer wahrscheinlicher zu werden: der Verbleib des Noch-Trainers Thomas Tuchel.
Deutsche Medien berichteten zumindest übereinstimmend bereits, dass Gespräche mit der Bayern-Führungsriege rund um Sportvorstand Max Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und dem Vorstandsvorsitzenden Jan Christian Dreesen und der Tuchel-Seite bereits laufen sollen. Zumindest wurde Tuchel-Berater Olaf Meinking am Mittwochvormittag tatsächlich in den Bayern-Büros an der Säbener Straße gesehen.
Scherz über Bayern: "Guter Kunde"
Die bisher so öffentlich abgehaltene und ebenso erfolglose Bayern-Trainersuche amüsiert ganz Fußball-Deutschland. So auch den Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der lange für RB Leipzig verantwortlich war. Im "Spielmacher"-Podcast konnte sich der Bullen-Boss eine Spitze in Richtung der Bayern nun nicht verkneifen. "Bayern war bis jetzt immer ein sehr guter Kunde von uns. Aber wir haben im Moment nichts, was wir ihnen für, sagen wir mal, 25 Millionen Euro anbieten können", lachte Mintzlaff.
Die Österreicher in der Champions League 2023/24
Der 48-Jährige spielt damit auf den vielbeachteten Nagelsmann-Wechsel von den Rasenballern aus Leipzig zum deutschen Rekordmeister an. Dafür bezahlten die Bayern tatsächlich eine Ablöse von 25 Millionen Euro, nicht einmal zwei Jahre später folgte die Trennung, übernahm Tuchel.
Mintzlaff trauert Nagelsmann nach
"Ich habe schon oft an Julian gedacht und mir gedacht: ,Mensch, wäre er doch bei uns geblieben, und wir wären mit ihm diesen Schritt weitergegangen´", meinte Mintzlaff, dann "hätten wir vielleicht schon noch mehr erreicht und wären vielleicht auch deutscher Meister geworden", so der nunmehrige Red-Bull-Geschäftsführer.
"Ich hätte ihn schon gerne behalten. Als wir ihn dann verkauft haben, hat mir das schon in der Seele wehgetan, weil er ein fantastischer Trainer war und ist und bei uns schon auch große Abdrücke hinterlassen hat", streute Mintzlaff dem nunmehrigen DFB-Teamchef Rosen.
"Aber wenn der FC Bayern anruft..."
Der damalige Leipzig-Boss hatte Nagelsmann im Jahr 2019 von Hoffenheim zu den roten Bullen geholt, der Trainer-Shootingstar feilschte um eine Ausstiegsklausel. "Entweder, du willst jetzt kommen oder du gehst halt woanders hin. Aber ich kann dir keine Ausstiegsklausel geben", habe Mintzlaff Nagelsmann in den Gesprächen gesagt. "Dann hat Julian eingeschlagen und gesagt: ,Aber wenn der FC Bayern anruft, dann will ich, dass wir zumindest miteinander reden´", schilderte der Red-Bull-Boss weiter. Genau so kam es dann auch.
Die Bayern hätten zunächst eine Ablösesumme von sieben Millionen Euro für den Star-Trainer angeboten. "Und da hatte ich mich noch gefreut, weil ich gedacht habe: Alles klar, der Julian kann bei uns bleiben. Weil für sieben Millionen, das kann ich ihm auch erklären, können wir ihn nicht zum FC Bayern ziehen lassen", schilderte Mintzlaff. Letztendlich flossen 25 Millionen Euro nach Leipzig.