Rassismus-Vorwürfe
"Rechtsextreme Frauen": Monika Gruber siegt vor Gericht
Eine Buchpassage in Monika Grubers Buch führte zu Aufregung. Eine X-Userin klagte wegen Namensnennung gegen die Komikerin. Nun gibt es ein Urteil.
Monika Gruber (52) hat sich in ihrem Buch über Internet-Userin Roma Maria M. lustig gemacht. Trotz einer darauf folgenden Beschwerde hat das Gericht nun zugunsten von Gruber entschieden. Dabei wird betont, dass die Meinungsfreiheit Vorrang genießt, insbesondere wenn Personen unter ihrem echten Namen im Internet aktiv sind. Das Landesgericht kam zu dem Schluss, dass Grubers Aussagen unter die Satirefreiheit fallen und keine Verletzung der Persönlichkeitsrechte vorliegt.
Der Kern des Streits zwischen Monika Gruber und Roma Maria M. liegt in einem Tweet, den Roma Maria M. veröffentlichte. Darin hieß es: "Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (z.B. zum Thema Stricken). Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet."
„Es ist mir ein Rätsel, was jemand mit einem solchen Namen in der 'textilen Hobbyszene' treibt?“
Monika Gruber nimmt in ihrem Buch diese Warnung aufs Korn und verspottet Roma Maria M. unter anderem wegen ihres Namens: "Es ist mir ein Rätsel, was jemand mit einem solchen Namen in der 'textilen Hobbyszene' treibt? Ich hätte sie eher beim tantrischen Shakren-Turnen oder einem veganen Urschrei-Seminar verortet."
Diese Passagen lösten einen Rechtsstreit aus, in dem Roma Maria M. versuchte, Grubers Äußerungen zu unterbinden und ihren Namen aus dem Buch zu streichen. Sie behauptete, dass sie Mord- und Vergewaltigungsdrohungen erhalten habe, nachdem sie im Buch der Prominenten erwähnt worden war. Auch Rassismus-Vorwürfe standen im Raum. Der Richter erklärte jedoch, dass die 52-Jährige satirisch den "übertriebenen Alarmismus gegenüber rechten Tendenzen" kritisiert habe.
Gruber freut sich
Gruber zeigt sich erleichtert über das Urteil, während Roma Maria M. und ihr Anwalt die Entscheidung am Oberlandesgericht anfechten. Die Auseinandersetzung geht somit in die nächste Runde.
Von der Komikerin heißt es vorerst aber Siegessicher: "Nach Wochen eines völlig surrealen Shitstorms gegen unser Buch und die Kunstform der Satire bin ich nicht nur glücklich, sondern vor allem enorm erleichtert, dass bei allem Irrsinn unserer Zeit jedenfalls der Rechtsstaat noch nicht seinen Kompass verloren zu haben scheint."
BILDSTRECKE: Das ist Monika Gruber
BILDSTRECKE: VIP-Bild des Tages 2024
Auf den Punkt gebracht
- Monika Gruber hat vor Gericht einen Sieg errungen, nachdem sie sich in ihrem Buch über eine Internet-Benutzerin lustig gemacht hatte
- Das Gericht entschied, dass ihre Äußerungen unter die Satirefreiheit fallen und die Meinungsfreiheit Vorrang hat, insbesondere wenn Personen unter ihrem echten Namen im Internet aktiv sind
- Die Internet-Benutzerin und ihr Anwalt planen jedoch, die Entscheidung am Oberlandesgericht anzufechten