Kanzlerpartei will Mitte sein
"Rechts wie nie zuvor": Neue ÖVP-Abrechnung mit Kickl
Die Volkspartei startete am Freitag mit einer neuen Kampagne. In dieser verortet sie sich selbst in der Mitte der Parteienlandschaft.
Ebendort werde laut ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker durch das Versprechen einfacher Lösungen, Angst und Populismus dem Vertrauen in die Demokratie geschadet. "Die Anliegen der breiten Mitte der Gesellschaft gehen verloren" so Stocker. Seine Antwort liegt auf der Hand: ÖVP.
Mit Herbert Kickl rechnete Stocker einmal mehr hart ab. Die FPÖ stehe unter ihm "so weit rechts wie nie zuvor"; der blaue Klubobmann trage "den Rechtsextremismus wie einen Orden auf der Brust". Auch die Sozialdemokraten bekamen ihr Fett weg. Sie seien unter Babler "zur marxistischen Linkspartei geworden".
Gleich zehn Social Media Sujets
Die Volkspartei möchte mit ihrer Kampagne möglichst alle Österreicher ansprechen – Menschen, die eine Ausbildung machen, jeden Tag arbeiten, im Ruhestand sind und Menschen, "die Verantwortung für Familie und Gesellschaft übernehmen". Für diese Menschen wolle die ÖVP Lösungen anbieten und ihre Stimmen hören, heißt es von Stocker. In den kommenden Wochen sollen im Zuge der Kampagne auch zehn Online-Sujets veröffentlicht werden.
Keine Äußerung zu den Kosten
Wie viel Geld für die Kampagne aufgewendet wird? Darüber hüllte sich Stocker am Freitag in Schweigen. Die Regeln für die Wahlkampfkosten würden jedenfalls auf "Punkt und Beistrich" eingehalten werden, betont er. Am 26. März ist der Stichtag, an dem die Wahlkampfkostengrenze für die EU-Wahl greift. Für diese sei diese Kampagne aber nicht gedacht.
Woher kommt dieses links und rechts?
Dass wir Parteien links oder rechts einordnen, findet seinen Ursprung in der französischen Nationalversammlung 1789. Damals saßen jene, welche für eine Veränderung im Land waren und die Demokratie stärken wollten, links und die eher konservative Seite rechts. Auch wenn sich die Ansichten der beiden Enden über die Zeit stark verändert haben, werden Parteien heute noch immer anhand dieser Linien eingeordnet.
Parteien schwanken jedoch auch immer wieder im Spektrum. Größere Veränderungen treten vor allem dann auf, wenn eine rechte Partei neu dazu kommt. Dann gibt es von allen bereits bestehenden Parteien eine Reaktion, die sie alle etwas auf die rechte Seite der Skala schiebt.