Wien

Rechte Corona-Demo legt am Samstag Verkehr in Wien lahm

Nach längerer Pause wird am Samstag wieder die Wiener Innenstadt lahmgelegt, weil "Patrioten" den angeblichen Impfopfern gedenken wollen.

Leo Stempfl
Am Samstag muss wieder mit Behinderungen im Straßenverkehr gerechnet werden.
Am Samstag muss wieder mit Behinderungen im Straßenverkehr gerechnet werden.
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Die letzten Monate war bei den Corona-Demos freiwillige oder unfreiwillige Sommerpause, selten kamen mehr als eine Handvoll Aktivisten. Nun soll sich das wieder ändern. Einziges Problem: Es gibt keine Corona-Maßnahmen mehr und die Impfpflicht ist abgeschafft.

Aus diesem Grund ruft man nun zu einem "Impfopfer Trauerzug", der gleichermaßen "Mega-Demo" sein soll. Sämtliche Aufrufe dazu enthalten die nicht belegte Aussage "IMPFEN TÖTET". Um mehr Teilnehmer zu generieren, soll es sich gleichzeitig um einen "Patriotenmarsch" handeln. Impfgegner-Mastermind Martin Rutter setzt deswegen auf altbekannte Verstärkung.

"Trauerzug"

So ruft auch Identitären-Chef Martin Sellner diesmal zur Teilnahme auf. "Zeigen wir den Eliten, dass das Volk der Souverän ist", schreibt er an beliebte Verschwörungserzählungen anspielend auf Telegram. Seine Gefolgschaft will sich am Samstag bereits um 14.30 Uhr am Matzleinsdorfer Platz treffen, um anschließend über die Wiedner Hauptstraße zum Karlsplatz zu ziehen.

Dort will man den angeblich tausenden Impftoten gedenken und für sie beten. Im Anschluss geht es über den Ring zum Heldenplatz und zur "Mega-Demo". Bereits am Freitag will man den Wahlkampfauftakt von Alexander Van der Bellen stören.

Die Wiener werden dabei nicht nur auf ein Verkehrs- und Öffi-Chaos stoßen, sondern auch auf einen durchaus bizarren Anblick. "Heute"-Infos zufolge planen die Impfgegner, sich in einheitlich dunkler Kleidung zu präsentieren und auf sämtliche Fahnen sowie Megaphone zu verzichten.

Zeitgleich Demos gegen Teuerung

Wer am Samstag aber lieber gegen die Teuerung und für treffsichere Maßnahmen demonstrieren will, wird in Ottakring fündig. Dort treffen sich ab 16 Uhr Anhänger der KPÖ und weiteren linken Truppen bei der Endstation der U3, um im Anschluss ebenfalls in Richtung Innenstadt zu ziehen.

Grund ist hierbei die aktuelle Rekordinflation. "Gleichzeitig lesen wir ständig von Rekordgewinnen, die Energieunternehmen machen. Oder dass die Superreichen in den Krisen der letzten Jahre ihr Reichtum weiter vermehren konnten", heißt es in einem Aufruf. Gefordert wird ein Preisdeckel, eine Energiegrundsicherung und dass Konzerne zur Kasse gebeten werden.

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    Etwas über 30 Personen trafen gegen 18 Uhr am Ballhausplatz ein.
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