Sachsen-Ergebnis korrigiert

Rechen-Panne! AfD, CDU verlieren Sitze im Landtag

In Sachsen wurde die AfD zweistärkste Kraft. Bei der Errechnung der Mandatsverteilung kam es aber zur Panne, das Ergebnis musste korrigiert werden.

Rechen-Panne! AfD, CDU verlieren Sitze im Landtag
Die errechnete Mandatsverteilung in Sachsen musste wegen eines Fehlers korrigiert werden. AfD und CDU verlieren je einen Sitz im Landtag.
Fabian Sommer / dpa / picturedesk.com

Die Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen sind geschlagen. Die AfD konnte in beiden Urnengängen stark zulegen, wurde in Thüringen sogar stärkste Kraft.

In Sachsen liegt sie auf Platz 2 hinter der CDU. Hier hat die "gesichert rechtsextreme" Partei, die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht, eines ihrer zugewonnenen Mandate und damit ein wichtiges Druckmittel aber nur Stunden später wieder verloren. Der Grund: ein Rechenfehler.

CDU und AfD verlieren Mandate

Der sächsische Landeswahlleiter Martin Richter überprüft nach der Landtagswahl vom Sonntag das Ergebnis zur Sitzverteilung im Landtag. Das Portal wahlrecht.de erklärte auf seiner Webseite, die Zahl der vom Landeswahlleiter errechneten Abgeordnetensitze passten nicht zu den im vorläufigen Ergebnis angegebenen Stimmenzahlen.

"Der Sachverhalt wird geprüft", sagte eine Sprecherin der Landeswahlleitung in Kamenz am Montagvormittag der Nachrichtenagentur AFP. Kurz nach 10.30 Uhr war klar: Das Wahlergebnis wird korrigiert!

CDU und AfD erhalten je einen Sitz weniger als zunächst angegeben, während SPD und Grünen jeweils ein Sitz mehr zusteht, wie Landeswahlleiter Martin Richter am Montag in Kamenz mitteilte. Grund sei ein "Softwarefehler", in dessen Folge in der Nacht zum Montag eine "falsche Sitzzuteilung" veröffentlicht worden sei, hieß es.

Die AfD rutscht damit von 41 auf 40 Sitze und verliert damit ihre Sperrminorität, berichtet der "Spiegel". Heißt: die Blauen können nun doch nicht im Alleingang Gesetze blockieren, für die im Landtag eine Zweidrittelmehrheit notwendig ist.

Wahlausgang in Sachsen

Vorläufiges Endergebnis: Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wurde in Sachsen die CDU mit 31,9 % (-0,2) erneut stimmenstärkste Partei vor der AfD (30,6 %; +3,1). Einen starken Start legte das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hin, kam auf Anhieb auf 11,8 Prozent.
Wählerstromanalyse zu AfD: Im Vergleich zur Wahl 2019 hat die AfD in Sachsen 44.000 Stimmen von ehemaligen CDU-Wählern erhalten. Von den Linken kamen 8.000 Stimmen dazu, von ehemaligen Nichtwählern 10.000. Von der SPD siedelten 5.000 Wähler über, von den Grünen 4.000. Gleichzeitig verlor die AfD 23.000 Stimmen an das BSW.

Bei der Berechnung nach dem bei der Landtagswahl am Sonntag in Sachsen erstmals verwendeten Sitzzuteilungsverfahren nach Sainte-Laguë kommt wahlrecht.de nach eigenen Angaben auf 41 Sitze für die CDU und damit auf einen Sitz weniger als nach dem vom Landeswahlleiter in der Nacht zum Montag veröffentlichten vorläufigen Ergebnis.

Auch die AfD hätte nach Berechnungen von wahlrecht.de mit 40 einen Sitz weniger als nach dem vorläufigen Ergebnis. Grüne und SPD hätten laut wahlrecht.de hingegen jeweils einen Sitz mehr.

Nach dem korrigierten Ergebnis kommt die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer auf 41, die rechtspopulistische AfD auf 40, die SPD auf 10, die Grünen auf 7, die Linke auf sechs, die freien Wähler auf einen Sitz. Das linkspopulistische Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat 15 Sitze.

Rechtsruck in Deutschland! Sachsen und Thüringen haben gewählt

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    Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer und seine Frau am Weg zur Stimmabgabe.
    Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer und seine Frau am Weg zur Stimmabgabe.
    REUTERS/Lisi Niesner

    Wahlen werden für Ampel zum Schock

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Bei den Landtagswahlen in Sachsen kam es zu einer Panne bei der Mandatsverteilung, wodurch die AfD und CDU jeweils einen Sitz verloren, während SPD und Grüne je einen Sitz gewannen
      • Dies führte dazu, dass die AfD ihre Sperrminorität verlor und somit nicht mehr im Alleingang Gesetze, für die eine Zweidrittelmehrheit nötig ist, blockieren kann
      20 Minuten, red
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