Wien

Corona-Party in Wien eskalierte – 8 Polizisten verletzt

Die Polizei rückte in der Nacht auf Samstag zu einer riesigen Party beim Wiener Karlsplatz aus. Die Lage vor Ort geriet völlig außer Kontrolle.

Teilen
1/3
Gehe zur Galerie
    Die Polizei räumte gegen 1 Uhr den Karlsplatz.
    Die Polizei räumte gegen 1 Uhr den Karlsplatz.
    Leserreporter

    In der Nacht auf Samstag führte die Wiener Polizei in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien Schwerpunktkontrollen an stark frequentierten öffentlichen Orten durch. Wie bereits in den vergangenen Wochen, trafen sich nach der Sperrstunde um 22.00 Uhr mehrere hunderte Personen und versammelten sich an öffentlichen Orten, um zu feiern.

    "Die Corona-Pandemie ist weder in Österreich noch in anderen europäischen Staaten vorüber. Wir sind auf einem guten Weg – der aber noch nicht zu Ende ist", so Innenminister Karl Nehammer.

    Hunderte Menschen am Donaukanal

    Im Bereich des Donaukanals feierten mehrere hunderte Menschen ausgelassen. Die Lokalisierung der Musikboxen konnte rasch umgesetzt und eine weitere Lärmbelästigung verhindert werden. Die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien zeigte zwei Personen nach dem illegalen Verkauf von Getränken an. Insgesamt wurden 70 Getränke sichergestellt.

    Auch im Resselpark versuchte die Wiener Polizei mit aktiver Kommunikation, wie etwa mithilfe des "Taktischen Kommunikationsfahrzeugs", auf die Menschenmenge einzuwirken. Kurz vor 01.00 Uhr kletterten mehrere Personen, vermutlich auch aufgrund des fortschreitenden Alkoholkonsums, auf die Statuten der Kirche. Der Polizei zufolge wurde die Stimmung von amtsbekannten linken Aktivisten angeheizt, wobei durch diese Provokationen die Eskalation der Lage bewusst geschürt wurde.

    Beamte mit Pyrotechnik beworfen

    Um drohende Sachbeschädigungen sowie andere strafbare Handlungen zu verhindern, schritt die Polizei ein. Daraufhin kam es zu massiven Bewürfen mit Glasflaschen und pyrotechnischen Gegenständen gegen die Polizistinnen und Polizisten. Es wurden daraufhin weitere Einsatzkräfte angefordert. Zahlreiche Aufforderungen, strafbares Verhalten einzustellen und den Platz zu verlassen, wurden ignoriert.

    Die Wiener Polizei schritt anschließend auch nach den Bestimmungen des Sicherheitspolizeigesetzes ein, wobei es weiterhin zu Bewürfen und Widerständen gegen die Beamten kam. Im Zuge der Amtshandlungen musste auch Pfefferspray eingesetzt werden. Durch das konsequente Einschreiten der Wiener Polizei konnte die Situation gegen 01:30 Uhr beruhigt werden.

    Die vorläufige Bilanz des Einsatzes:

    ➤ acht verletzte Polizisten

    ➤  vier Festnahmen

    ➤ 67 Anzeigen

    ➤ vier entfremdete Kennzeichen von Dienstfahrzeugen

    ➤ ein beschädigtes Dienstfahrzeug

    ➤ eine Vielzahl von zerbrochenen Flaschen, Getränkedosen und sonstigen Abfällen

    "Völlig inakzeptabel"

    "Es ist völlig inakzeptabel und unverständlich, dass strafbare Handlungen gesetzt und die daraufhin einschreitenden Polizisten mit Glasflaschen oder pyrotechnischen Gegenständen beworfen und verletzt werden. Darüber hinaus haben die gestrigen Angriffe auf die Polizistinnen und Polizisten gezeigt, dass Aktivistinnen und Aktivisten aus dem linksextremen Bereich als Drahtzieher dieser Attacken fungieren. Dieses Verhalten ist strafbar, antidemokratisch und ein Zeichen mangelnder Solidarität mit jenen in unserer Gesellschaft, die nach wie vor besonders geschützt werden müssen", so Karl Nehammer.

    Das Ziel der Wiener Polizei ist es, Menschenansammlungen und in diesem Zusammenhang entstehende Problemstellungen in erster Linie mithilfe kommunikativer Mittel zu lösen. Bei strafbaren Handlungen sowie Übergriffen gegen Polizistinnen und Polizisten schreitet die Wiener Polizei konsequent ein.

    1/51
    Gehe zur Galerie
      <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
      22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
      Helmut Graf
      Mehr zum Thema