"Heute"-Umfrage

Rauchverbot: "Will nicht von Verboten gefoltert werden"

Keine guten Nachrichten für Raucher: Der Tabak-Konsum soll mithilfe neuer Regelungen massiv reduziert werden. Wie stehen die Österreicher dazu?

Annika Fried
Rauchverbot: "Will nicht von Verboten gefoltert werden"
Niko müsste auf die Zigarette an der Bushaltestelle verzichten
heute.at

Die Zigarette an der Bushaltestelle, im Park oder im Gastgarten könnte bald Geschichte sein. Die neuen Pläne der EU, die massive Einschränkungen für Raucher bedeuten würden, führen bereits jetzt zu heftigen Diskussionen. Das Ziel ist, den Nikotinkonsum in der EU bis 2025 um 30% zu senken. "Heute" wollte wissen, wie die Österreicher dazu stehen und hat sich umgehört.

"Halte nicht viel davon"

Erika (Name von der Redaktion geändert) ist dagegen, das Rauchen im öffentlichen Raum zu beschränken: "Ich halte nicht viel davon. Drinnen finde ich es super, aber draußen an der frischen Luft nicht." Und weiter: "Ich finde das Verbot auch an Stränden nicht vernünftig. Wenn ich Urlaub habe, soll ich es mir gut gehen lassen und will nicht von Verboten gefoltert werden", erzählt sie uns weiter.

Ich will nicht von Verboten gefoltert werden!
Erika (Name von der Redaktion geändert)
möchte nicht auf ihre Zigarette verzichten

"Würde mich nicht daran halten"

Auch Manfred (59) findet die Idee "schlecht". Er ist selbst Raucher und möchte sich nicht in seiner Freiheit beschränkt fühlen. Wir fragen ihn, ob er sich an die Regelungen halten würde: "Nein, eigentlich nicht" antwortet er.

Sissi (74) sieht das anders. "Als ehemalige sehr starke Raucherin würde ich sagen: Ja bitte gerne". Sie hat über 30 Jahre lang geraucht und weiß, wie schwierig es ist, die Sucht zu kontrollieren. Trotzdem fände sie eine solche Regelung gut, da sie sich mittlerweile selbst von Rauchern gestört fühlt: "Mir ist das unangenehm, wenn in meiner Nähe geraucht wird".

Mir ist das unangenehm, wenn in meiner Nähe geraucht wird!
Sissi, 74
war selbst starke Raucherin

"Solange es erlaubt ist, Zigaretten zu kaufen, sollte man sie auch rauchen dürfen" findet Nico (23), der gerade an seiner "Tschik" zieht, als wir ihn an der Straßenbahn-Haltestelle ansprechen.

Er fände erweiterte Verbote im Freien dann okay, wenn sogenannte "Raucherbereiche" eingerichtet werden. Diese könnten sich zum Beispiel an Bahnhöfen und Haltestellen befinden und durch Bodenmarkierungen und einem Rauch-Symbol gekennzeichnet sein. So würde man das Rauchen im Freien nicht ganz verbieten, aber trotzdem Nichtraucher und Kinder vor dem schädlichen Rauch schützen.

Solange es erlaubt ist, Zigaretten zu kaufen, sollte man sie auch rauchen dürfen!
Niko, 23
könnte sich "Raucherbereiche" vorstellen

Jährlich sterben in der EU etwa 700.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagt: "Darunter Zehntausende durch Passivrauchen."

Auf den Punkt gebracht

  • Die EU plant neue Regelungen, um den Tabakkonsum bis 2025 um 30% zu senken
  • Während sich einige Raucher gegen die Einschränkungen im öffentlichen Raum aussprechen, befürworten andere die Maßnahmen
AF
Akt.
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