Für rund eine Million Menschen

Rauch-Ministerium lockt jetzt mit Gratis-Impfung

Für rund 900.000 Menschen startet mit 1. Juli eine kostenlose Impfaktion des Gesundheitsministeriums von Johannes Rauch.

Newsdesk Heute
Rauch-Ministerium lockt jetzt mit Gratis-Impfung
Eine junge Frau erhält eine HPV-Impfung in den Oberarm.
Stefan Puchner / dpa / picturedesk.com

In einer Presseaussendung informiert das Gesundheitsministerium über den Start einer kostenlosen Impfung. Ab 1. Juli ist die HPV-Impfung für junge Erwachsene bis zum 30. Geburtstag kostenlos. "900.000 Personen, die in ihrer Jugend keine Chance auf eine kostenlose HPV-Impfung hatten, können die Impfung damit nachholen", heißt es aus dem Ressort von Minister Johannes Rauch (Grüne). Bisher sind nur rund fünf Prozent der 21- bis 30-Jährigen vollständig gegen HPV geimpft.

"Viele junge Menschen konnten sich die teure Impfung einfach nicht leisten. Das ist jetzt Vergangenheit. Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein", betont Gesundheitsminister Johannes Rauch. Die Maßnahme ist bis Ende 2025 befristet. Die Nachholaktion ist ein Ergebnis der im Herbst beschlossenen Gesundheitsreform.

Jedes Jahr sterben in Österreich 130 bis 180 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Mehr als doppelt so viele erkranken daran und müssen eine aufwändige Krebstherapie durchmachen. Trotzdem sind bisher nur 53 Prozent der 14-Jährigen gegen HPV geimpft. Bei den 15- bis 20-Jährigen sinkt die Rate auf 40 Prozent. Im Alter zwischen 21 und 30 sind nur 5 Prozent vollständig geimpft. Diese Altersgruppe hatte bisher keine Chance auf eine kostenlose Impfung, da sie erst seit 2014 im Kinderimpfprogramm enthalten ist.

Zahl der Impfungen verdoppelt

Ab 1. Februar 2023 wurde die HPV-Impfung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom 9. bis zum 21. Geburtstag kostenlos verfügbar. Die Zahl der Impfungen hat sich seither fast verdoppelt. Eine ähnliche Entwicklung erhofft sich Gesundheitsminister Johannes Rauch nun durch die Nachholaktion: "Damit können wir viele Krebserkrankungen, viel Leid und auch Todesfälle effektiv verhindern."

Von 1. Juli 2024 bis 31. Dezember 2025 wird die HPV-Impfung für alle Personen bis zum 30. Geburtstag gratis. Für die Teilnahme an der Nachholaktion ist der Zeitpunkt der ersten Impfung relevant. Für einen vollständigen Impfschutz sind zwei HPV-Impfungen im Abstand sechs bis zwölf Monaten empfohlen.

Humane Papillomviren (HPV) bilden eine Gruppe von doppelsträngigen DNA-Viren, die mittlerweile in mehr als 200 verschiedene Typen eingeteilt werden. Sie infizieren die Epithelzellen von Haut und Schleimhäuten und können bei infizierten Zellen unkontrolliertes, tumorartiges Zellwachstum hervorrufen, da das Virus unter anderem den programmierten Zelltod verhindert.
Bei Frauen kann eine HPV Infektion zu Gebärmutterhalskrebs führen – Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Frauen.

Impfkampagne soll Bewusstsein schaffen

Die bestehende HPV-Kampagne "Das beste Alter" wird überarbeitet und an die neue Zielgruppe der bis zu 30-Jährigen angepasst. Dafür wird eine Million Euro von Bund, Ländern und Sozialversicherung zur Verfügung gestellt. Der Kampagnenstart ist zum Herbstbeginn geplant.

"Länder wie Australien zeigen, dass sich Gebärmutterhalskrebs bei hohen Durchimpfungsraten beinahe ausrotten lässt. Entscheidend ist, dass die Bevölkerung ausreichend informiert und aufgeklärt ist. Deshalb ist die Kampagne besonders wichtig", betont Gesundheitsminister Rauch.

Ziel der Weltgesundheitsorganisation ist eine HPV-Durchimpfungsrate von 90 Prozent der 14-jährigen Mädchen. Damit lassen sich fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs und weitere Krebserkrankungen im Genital- und Rachenbereich – auch bei Männern – verhindern.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Das österreichische Gesundheitsministerium startet eine kostenlose HPV-Impfaktion für rund 900.000 Menschen bis zum 30
    • Geburtstag, die bisher keine Chance auf eine kostenlose Impfung hatten
    • Die Maßnahme ist bis Ende 2025 befristet und ein Ergebnis der im Herbst beschlossenen Gesundheitsreform
    • Ziel ist es, Krebserkrankungen zu verhindern und das Bewusstsein für die Impfung zu schärfen
    red
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