Wien gilt im internationalen Vergleich als eine saubere Stadt mit einer relativ konstanten Rattenpopulation. Doch in manchen Bereichen können die Nager zur Plage werden – so etwa derzeit in Wien-Brigittenau, insbesondere entlang der Donau am Handelskai, wie verschiedenste Medien berichteten. "Da leider immer mehr Menschen ihren Müll nicht ordnungsgemäß entsorgen, Essensreste liegen lassen oder Tauben füttern, finden Ratten die optimalen Voraussetzungen, um sich rasch zu vermehren", sagt Thomas Felbinger von Attensam.
Das Unternehmen betreut mehr als 4.700 Objekte bezüglich der Rattennachschau. Laut Felbinger, Teamleiter der Schädlingsbekämpfung, ist das Rattenaufkommen in den meisten Wohngebieten Wiens kein großes Problem.
Doch öffentliche Plätze, Parkanlagen und Uferbereiche sind zunehmend betroffen, weil immer mehr Menschen ihren Müll nicht ordnungsgemäß entsorgen. "Wir beobachtet derzeit verstärkt die Notwendigkeit von Sonderlegungen in betroffenen Zonen", so Felbinger.
Auch die MA 45 – Wiener Gewässer bestätigt die Problematik und verweist auf engmaschige Kontrollen entlang des rechten Donaudamms gemäß der Wiener Rattenverordnung. Besonders problematisch sei das Füttern von Wasservögeln, da liegen gebliebene Lebensmittel wie Brot oder Nudeln nicht nur den Tieren schaden, sondern auch das Rattenaufkommen fördern. Zudem verstößt das Füttern gegen das Wiener Reinhaltegesetz.
Um die Rattenpopulation in den Griff zu bekommen, wurden entlang der Donau zusätzliche Reinigungszyklen durchgeführt, um alte Lebensmittelreste aus dem Buschwerk zu entfernen. Zudem setzt die Stadt verstärkt auf kinder- und haustiersichere Köderboxen. Die Anzahl der Schilder, die auf das Fütterungsverbot hinweisen, wurde erhöht. "Die Kontrollen werden weiterhin intensiv aufrechterhalten. Zudem ist zeitnah ein Aktionstag mit Waste-Watchern geplant", teilt die MA 45 auf "Heute"-Nachfrage mit.