Für Überstunden

Rathaus-Mitarbeiter zahlte sich selbst 750.000 Euro aus

Ein Rathaus-Mitarbeiter zahlte sich selbst Überstunden aus. Für die Summe hätte er aber 27 Stunden pro Tag arbeiten müssen. Die Justiz ermittelt.

Michael Rauhofer-Redl
Rathaus-Mitarbeiter zahlte sich selbst 750.000 Euro aus
Ein Rathaus-Mitarbeiter einer deutschen Kleinstadt steht im Verdacht, sich unrechtmäßig um 750.000 Euro bereichert zu haben. Symbolbild.
Getty Images

Bad Sachsa ist eine Kleinstadt mit rund 7.500 Einwohnern im deutschen Bundesland Niedersachsen. Nun erfährt sie aufgrund eines Skandals auch über die Stadtgrenzen hinaus große Bekanntheit.

Denn wie RTL in einer Recherche aufdeckte, soll sich ein Rathaus-Mitarbeiter mindestens fünf Jahre lang das Vierfache seines Gehalts ausbezahlt haben. So dürfte er über "Überstunden" insgesamt rund 750.000 Euro abgezweigt haben. Rechnet man das ausbezahlte Geld auf einen Stundenlohn heraus, so hätte der betroffene Mitarbeiter 19 Überstunden pro Tag – also täglich 27 Stunden (!) arbeiten müssen.

Mutmaßlicher Betrug flog erst nach Jahren auf

Es steht also der Verdacht im Raum, dass der Mitarbeiter sich unrechtmäßig das Vierfache seines Gehalts ausbezahlt hat – finanziert vom Steuerzahler. Es gilt die Unschuldsvermutung. Medienberichten zufolge durchsuchten Ermittler bereits Anfang Jänner das Rathaus von Bad Sachsa, nachdem entsprechende Verdachtsmomente aufgekommen waren.

Aufgefallen ist die mutmaßlich seit Jahren andauernde Schummelei übrigens erst beim Rechnungsprüfamt. Die weiteren Ermittlungen werden nun von der Staatsanwaltschaft Braunschweig geführt. Es geht um den Vorwurf der Untreue. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Verdächtigen bis zu vier Jahre Haft.

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