"Ablehnung des Islam"

Rassistisches Kinderlied? Empörung über Helene Fischer

Das aus Marokko stammende Lied ist in vielen Ländern ein beliebter Kindersong und auf Helene Fischers neuem Album – was nicht jedem gefällt.

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Rassistisches Kinderlied? Empörung über Helene Fischer
Auf Helene Fischers neuestem Album mit insgesamt 25 Kinderliedern findet sich auch Aramsamsam – das passt nicht allen.
ARD

Nur wenige Kinderlieder dürften weltweit so bekannt sein wie "Aramsamsam" – in Playlists rund um den Globus findet sich das Lied wieder, dessen Lyrics sich gewollt oder ungewollt schnell ins Gedächtnis einbrennen.

Der Song ist auch auf dem neusten Album vom deutschen Schlager-Star Helene Fischer (40) zu finden: "Die schönsten Kinderlieder" wurde am 1. November veröffentlicht und schaffte es in Deutschland auch gleich in die Album-Charts.

"Verballhornung der arabischen Sprache"

Doch seit dem Release schlägt Fischer auch vereinzelte Kritik entgegen – so warnt etwa Nepomuk Riva, Musikethnologe an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, dass Kinder aus Marokko mit "Aramsamsam" aufgezogen und gemobbt würden. Auch der ZDFkultur-Kanal "aroundtheworld" kritisiert, dass das Kinderlied als "Verballhornung der arabischen Sprache" gedeutet werden könnte.

Seinen Ursprung nahm das Kinderlied in Marokko. Wie der marokkanisch-schweizerische Musiker Samir Essahbi gegenüber SRF News sagt, lernte er das Lied schon als Kind während seiner Schulzeit in Marokko in den 60er-Jahren. In ihrem Kommentar zur Kontroverse um Helene Fischer betont Theresa Beyer, die Leiterin vom Radio SRF 2, dass es vor allem wichtig sei, das Lied bewusst zu performen.

ZDF warnt vor "möglicher Ablehnung des Islam"

Während das namensgebende "Aramsamsam" keine wirkliche Bedeutung hat, könnte "Guli" etwa "sag mir" im marokkanischen Dialekt Darija bedeuten. "a rafiq" heißt derweil "ein Freund" oder "ein Gefährte" auf Arabisch. Eine mögliche Problematik sieht Beyer darin, dass in vielen Versionen des Lieder "Arabi" statt "a rafiq" gesungen und dazu eine Bewegung wie beim muslimischen Gebet gemacht wird – der ZDFKultur-Kanal sieht darin gar eine "mögliche Ablehnung des Islam".

Helene Fischer verzichtet in ihrer Version aber auf die Gebetsgeste und andere arabische Klischees, die oft in Verbindung mit dem Song aufkommen. In einem Instagram-Video, in dem sie das Lied singt, legt sie die geschlossenen Hände abwechselnd links und rechts an die Wange, wie es laut Beyer auch in vielen Versionen aus arabischen Ländern der Fall ist.

"'Aramsamsam' steht also nicht per se in einer Reihe mit Liedern wie 'Drei Chinesen mit dem Kontrabass'. Im Gegenteil: Es ist eines der wenigen Lieder im hiesigen Kinderlieder-Standard-Repertoire, das aus dem globalen Süden stammt." In der Kontroverse um Fischer sieht die Radio-SRF-2-Leiterin vor allem eine Chance für eine Differenzierung und eine bewusstere Interpretation des beliebten Kinderlieds.

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    Instagram/xtina

    Auf den Punkt gebracht

    • Helene Fischer sorgt mit ihrer Version des Kinderlieds "Aramsamsam" für Diskussionen
    • Ein ZDF-Kanal kritisiert etwa eine "mögliche Ablehnung des Islam"
    • Wichtig sei vor allem ein bewusster Umgang mit den Hintergründen, so die Leiterin von Radio SRF 2
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