Fussball

Rassismus-Sperre fix! Arnautovic fehlt ÖFB-Team bei EM

Jetzt ist es offiziell! Marko Arnautovic wurde von der UEFA für seinen umstrittenen Torjubel gesperrt. Er fehlt bei der EURO gegen die Niederlande.

Sebastian Klein
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Marko Arnautovic mit der Schimpftirade nach dem Torjubel.
Marko Arnautovic mit der Schimpftirade nach dem Torjubel.
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Ein Skandal mit schweren Folgen! Marko Arnautovic wird von der UEFA für seinen beleidigenden Torjubel gegen Nordmazedonien für ein Spiel gesperrt. Der ÖFB-Star fehlt Österreich damit am Donnerstag im zweiten Gruppenspiel gegen die Niederlande.

Der 32-Jährige fasst für die "Beleidigung des Gegners" die Mindeststrafe von einem Spiel Sperre aus. Das Wort Rassismus kommt im Urteil nicht vor. Internationale Fußball-Fans und Medien warfen Arnautovic eine rassistische Beleidigung der Mutter des nordmazedonischen Teamspielers Ezgjan Alioski vor. Nordmazedoniens Verband zeigten den China-Legionär wegen eines rassistischen Ausdrucks an.

Durch die offizielle Urteilsbegründung "Beleidigung" entging Arnautovic einer noch viel längeren Sperre. Die Beleidigung, die der Kicker laut Lippenlesern mehrfach gesagt haben soll, wird in Nordmazedonien und Albanien als rassistisch empfinden.

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    Die Schimpf-Tirade von Marko Arnautovic
    Die Schimpf-Tirade von Marko Arnautovic
    gepa

    Arnautovic reagierte am Dienstag mit einem emotionalen Statement: "Ich bin kein Rassist und werde nie einer sein." Er entschuldigte sich bei allen, die sich von seinen Aussagen verletzt fühlten. Zwischen Arnautovic und Alioski hatte es bereits nach Spielende in der Kabine eine Aussprache gegeben, wie der Leeds-Profi bestätigte.

    Arnautovic reagiert

    In einer ÖFB-Aussendung reagiert der Gesperrte nun auf die Entscheidung der UEFA: "Ich habe mein Fehlverhalten beim Torjubel aus eigener Initiative, noch bevor ein Verfahren eingeleitet wurde, öffentlich eingestanden und mich dafür entschuldigt. Es hat bedauerliche Äußerungen von beiden Seiten gegeben, aber auch Provokationen sind keine Rechtfertigung für mein Verhalten. Direkt nach dem Spiel hat es eine Aussprache und eine gegenseitige Entschuldigung gegeben. Ich bin mit Menschen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen aufgewachsen und stehe ganz klar für Vielfalt. Das weiß jeder, der mich kennt. Es ist mir persönlich sehr wichtig, das zu betonen. Ich stehe gemeinsam mit dem ÖFB für Toleranz und Integration in allen Bereichen der Gesellschaft."

    Arnautovic weiter: "Gerade weil mir durch meine eigene Geschichte Integration so ein Anliegen ist, möchte ich diesen Fall zum Anlass nehmen und 25.000 € für mein Integrationsprojekt, bei dem ich selbst als Schirmherr auftrete, zur Verfügung stellen, damit mein schlechtes Verhalten auch eine gute Konsequenz für mehr Zusammenhalt hat. Ich möchte vor allem Kindern und Jugendlichen ein gutes Vorbild sein."

    Foda nimmt Arnautovic in Schutz

    Teamchef Franco Foda: "Ich habe Marko als herzensguten Menschen kennengelernt. Er hat sein Fehlverhalten eingestanden und sich öffentlich entschuldigt. Die betroffenen Spieler haben sich ausgesprochen und die Hand gereicht. Unser voller Fokus gilt dem Spiel gegen die Niederlande. Im abschließenden Gruppenspiel gegen die Ukraine wird Marko wieder zeigen, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist."

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      Das ÖFB-Team schlägt Nordmazedonien zum EM-Auftakt mit 3:1. Hier bewertet <em>"Heute"</em> die Truppe von Teamchef Franco Foda.
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      Kommission bestrafte Arnautovic

      Am Mittwoch, drei Tage nach Österreichs erfolgreichem EM-Auftakt, tagte die Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer der UEFA. Wegen der Corona-Pandemie besteht die Gruppe nur aus fünf Personen. Der Chef der Disziplinarkammer, Thomas Partl, durfte wegen Befangenheit nicht abstimmen – er ist Österreicher. So entschieden am Vormittag vier Mitglieder aus der Schweiz, Portugal, Deutschland und Tschechien über das Schicksal von Arnautovic.

      Auswirkungen auf ÖFB-Team

      Die Causa Arnautovic sorgte in den Tagen nach dem Nordmazedonien-Match für Unruhe im Team und Kopfzerbrechen bei Teamchef Franco Foda. Nur einen Tag vor dem Match gegen den Gruppenfavoriten Niederlande ist nun unklar, dass Arnautovic in Amsterdam nicht einsatzberechtigt ist.

      Gegen Nordmazedonien kam der Wiener erst eine halbe Stunde vor Spielende von der Bank, sorgte mit dem 3:1 für den entscheidenden Treffer. Der China-Legionär war erst kurz vor dem Turnierstart von einer Verletzung zurückgekehrt. Foda und die ÖFB-Kollegen sprachen stets in höchsten Tönen von Arnautovic, auf dessen Schultern vor der EURO der Großteil der Offensiv-Hoffnungen ruhte.

      Wie im Auftaktmatch ist zu erwarten, dass Stuttgart-Profi Sasa Kalajdzic im Sturm auflaufen wird. Gegen Nordmazedonien bildete er in einem 3-5-2 gemeinsam mit Hoffenheim-Legionär Christoph Baumgartner den Doppelsturm. Baumgartner fühlt sich im offensiven Mittelfeld am wohlsten, hing in seinem ersten EURO-Spiel über weite Strecken in der Luft. Auch Kalajdzic konnte sich bis auf eine große Chance in der Anfangsphase (Goalie hielt nach Volleyschuss) kaum in Szene setzen. Michael Gregoritsch kam gleichzeitig mit Arnautovic nach knapp 60 Minuten ins Spiel und traf zum 2:1.

      UEFA setzte Zeichen

      Zuletzt hatte Europas Fußball-Verband vor zwei Monaten Härte demonstriert. Glen Kamara, Finnlands Teamspieler in Diensten der Glasgow Rangers, hatte nach dem Europa-League-Spiel gegen Slavia Prag Tschechien-Verteidiger Ondrej Kudela vorgeworfen, ihn rassistisch beleidigt zu haben. Die UEFA hatte Kudela dann für zehn internationale Spiele gesperrt. Er fehlt deshalb bei der Europameisterschaft.

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        Das ist Österreichs Kader für die EM-Endrunde 2021.
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          Alle Stadien der EURO 2021 im Überblick: Das Wembley Stadium in London, in England dürfen 22.500 Fans in den Fußballtempel.
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