Fussball
Rapid-Machtkampf? Marek Favorit, Legende Hofmann lauert
Bei Rapid droht ein Machtkampf auszubrechen. Andy Marek ist Favorit auf die Position des Präsidenten. Steffen Hofmann soll sich in Stellung bringen.
Nach der Blamage gegen Vaduz regiert bei Rapid das Chaos.
Die Hütteldorfer schieden am Donnerstagabend gegen den Schweizer Zweitligisten nach einem 0:1 im eigenen Stadion aus dem Europacup aus. Die Folge: Pfeifkonzert, Rücktritts-Forderungen und Ausschreitungen. Ultras versuchten die VIP-Tribüne zu stürmen, die Führungsetage zur Rede zu stellen. Wie Präsident Martin Bruckner gegenüber "Heute" bestätigt hat, kam es spät in der Nacht zur Aussprache.
Das Besprochene sei nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Klar ist: Im Westen Wien brodelt es gewaltig. Bruckner und sein Team werden nicht wie geplant im November zur Wiederwahl antreten. Der Präsident steht vor dem Rückzug. Auch Geschäftsführer Christoph Peschek wird zurücktreten.
Brisant: Bruckner wäre im November wohl der einzige Kandidat gewesen. Von Harmonie kann man aber kaum sprechen. Alles deutet darauf hin, dass im Hintergrund Machtkämpfe um das höchste Amt beim österreichischen Rekordmeister entbrennen.
Marek oder Hofmann?
Aktuell ist Andy Marek in der Pole Position. Der langjährige Stadionsprecher und Fanbeauftragte hat beste Kontakte zur organisierten Fanszene und damit auch zu den Ultras. Bruckner, der von seinem Vorgänger Michael Krammer in Stellung gebracht und 2019 ins Amt gewählt wurde, setzte sich bei der Wahl knapp gegen Roland Schmid durch – auch durch die Unterstützung der Ultras.
Die "Krone" will wissen, dass sich auch Steffen Hofmann im Hintergrund in Stellung bringt. Die Klub-Legende versuchte am Donnerstag schlichtend einzugreifen, beruhigte die erbosten Fans nach dem Abpfiff. Jetzt soll er nach dem Präsidentenamt streben. Hofmann habe Kontakte zu Wirtschaftstreibenden geknüpft und arbeite an einer "Liste zur Rettung Rapids".
Das Wahlkomitee bestimmt, ob eine Liste zur Wahl zugelassen wird. Erich Haider (Vorsitz), Jürgen Hampel, Christopher Neundlinger, Paul Österreicher, Gerald Neuber und Nikolaus Rosenauer können Kandidaten auch ablehnen.
Im Komitee: Vertreter des Präsidiums, der Fans und des Kuratoriums. In Letzterem sitzt übrigens auch Ex-Boss Michael Krammer noch. Sein Name wird hinter den Kulissen auch mit der möglichen Kandidatur von Marek in Verbindung gebracht.