5:2! Kara rettet Rapid mit Hattrick im Keller-Gipfel

Aufatmen in Hütteldorf! Rapid siegt gegen Schlusslicht Wattens nach zwischenzeitlichem Rückstand, wendet die historische Blamage des letzten Tabellenplatzes nach zehn Ligarunden noch ab. Dank eines Hattricks von Stürmer Ercan Kara können Didi Kühbauer und sein Team in der Länderspielpause etwas durchatmen.

Kühbauer: "Der Sieg hilft uns allen, nicht nur mir. Man hat gemerkt, dass die Situation angespannt war. Bei uns ist immer Druck. Das ist ganz normal bei Rapid. Ich bin sehr zufrieden."

Viele Tore, doch kaum wer jubelt!

Bei den 12.000 Zuschauern im Allianz Stadion, darunter auch Ex-Rapidler Yusuf Demir (Barca), Louis Schaub und Dejan Ljubicic (beide Köln), herrscht dennoch Grabesstimmung. Grund: Neben der sportlichen Krise verweigert der Block West den Support. Der harte Fan-Kern will damit gegen die strengen Corona-Maßnahmen in Wien protestieren. Ins Stadion darf im Oktober nur, wer geimpft oder genesen ist.

Thanos Petsos verkneift sich seinen Jubel beim 2:4 aus zweierlei Gründen. Einerseits trifft er gegen seinen Ex-Klub. Andererseits ist das Spiel für die WSG zu diesem Zeitpunkt längst gelaufen.

Fünf Niederlagen, zwei Remis, nur zwei Siege – die Bilanz der Grün-Weißen sorgt für eine spannende Ausgangslage. Der Rekordmeister steht unter großem Druck, muss siegen, um nach nach der Runde nicht als Tabellenletzter dazustehen. Die Kritik an Didi Kühbauer ist in den vergangenen Wochen angewachsen.

Nach dem 0:2 in der Europa League gegen West Ham am Donnerstag entschließt sich der Rapid-Coach, Chelsea-Leihgabe Thierno Ballo zum ersten Mal von Beginn an aufzubieten. Er wird in einigen Aktionen auffällig, bleibt aber glücklos.

Stattdessen sorgt Ercan Kara von Beginn an für ordentlich Wirbel, wird später zum Matchwinner. Der bullige Angreifer hält vor der Runde erst bei einem Saisontor. Gegen die Tiroler klopft er in der 17. Minute zum ersten Mal an. Ballo köpft Oswald an. Kara setzt nach und nickt ein. Goalie Philipp Oswald ist schon mit der Hand am Ball und Kara springt in ihn rein. Der Video-Assistent schreitet ein, das Tor zählt nicht.

Stattdessen schockt LASK-Leihspieler Thomas Sabitzer die Hütteldorfer. Der Cousin von ÖFB-Star Marcel Sabitzer, der am vergangenen Wochenende gegen Ried einen Hattrick erzielte, trifft per Kopf zum 1:0 (37.).

Kara verhindert den Pausenrückstand. Nach scharfer Hereingabe von Marco Grüll erzielt der Angreifer den Ausgleich (45+2.).

Die Hausherren starten energievoll aus der Pause. Kara nickt nach Kopfballvorlage von Filip Stojkovic zur Führung ein (46.). Knapp eine Viertelstunde später wird Taxi Fountas im Strafraum gelegt. Kara schnappt sich den Ball und stellt auf 3:1 (60.). Es ist sein erster Liga-Hattrick im Dress der Hütteldorfer.

Weil Raffael Behounek auf Seiten der Tiroler wenig später eine unnötige Rote Karte sieht, soll keine Spannung mehr aufkommen. Der Innenverteidiger zeigt dem Schiedsrichter-Assistenten den Vogel und fliegt für seine Geste vom Platz.

Grüll stellt nach Kara-Zuspiel auf 4:1 (78.). Petsos verkürzt für die Gäste (82.). Der eingewechselte Christoph Knasmüllner sorgt für den Endstand (90+3.).

Rapid ist, abhängig vom Abendspiel Salzburg gegen LASK, zumindest vorübergehend neuer Achter, würde damit die Austria, den LASK und Altach überholen. Vorausgesetzt die Salzburger bleiben weiter makellos und schlagen die Linzer.

Wattens ist mit einem Punkt Rückstand auf Altach weiter Letzter.