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Rapid-Ikone kritisiert Ultras: "Böse Mächte entfernen"

Harte Worte von Rapid-Legende Christian Keglevits! Der Ex-Spieler kritisiert Teile der Fans scharf, fordert einen "Selbstreinigungsprozess".

Sebastian Klein
Christian Keglevits
Christian Keglevits
Gepa

In den 80ern wurde Christian Keglevits mit Rapid zwei Mal Meister und zwei Mal Cupsieger. Die Klub-Legende kennt die erfolgreichen Tage des Rekordmeisters, war aktiver Bestandteil in einer der sportlich ertragreichsten Zeiten. Diese sind vorüber. Seit 2008 warten die Hütteldorfer auf einen Titel. Dieser Tage regiert das Chaos.

Fans stürmten die VIP-Tribüne, wohl sogar die Geschäftsstelle und brachten so den Stein ins Rollen, der im Rücktritt von Präsident Martin Bruckner und Geschäftsführer Christoph Peschek gipfelte. Im November steht die Wahl des Bruckner-Nachfolgers an. Im Hintergrund tobt bereits eine Schlammschlacht. Das Wahlkomitee erteilt präventiv einen Maulkorb an alle möglichen Listen, droht sonst mit dem Ausschluss vor der Wahl – von Demokratie im Verein mit rund 15.000 Mitgliedern kann kaum mehr die Rede sein, wenn im Vorfeld Kandidaturen und Ideen nicht kundgetan werden dürfen.

Jetzt spricht Keglevits Klartext. Der Ex-Rapidler ortet die Wurzel der Probleme im Block West und bei den Ultras: "Dem Verein ist einiges entglitten. Rapid sollte einen Selbstreinigungsprozess der Fanklubs anzetteln und Diskussionen führen, um diese bösen Mächte zu besänftigen oder ganz zu entfernen."

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    Eklat nach der Blamage gegen Vaduz: Rapid-Fans stürmen den VIP-Bereich, stellen unter anderem Rapid-Präsidiumsmitglied Stefan Singer (r.) zur Rede.
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    Gepa

    In "Sport und Talk aus dem Hangar 7" nimmt sich der ehemalige Teamspieler kein Blatt vor den Mund: "Wir rühmen uns, ein Mitgliederverein zu sein. Dann bekämpfen sich die zwei Hardcore-Gruppen Alte Garde und Ultras gegenseitig. Wen will man mit solchen Aktionen ködern? Zukünftige Geldgeber, Firmen, Sponsoren? Die werden alle zu einem Verein mit so einem Auftreten Abstand halten."

    Hintergrund: Der "Standard" sorgte am Montag mit einem Bericht für Aufsehen, in dem unter anderem von gewaltsamen Auseinandersetzungen unter den Rapid-Fans die Rede ist. Darauf bezieht sich Keglevits offenkundig.

    Keglevits weiter: "Der größte Fehler war, den Verein mit dem Zwangsaustritt des Präsidenten und der Geschäftsführung handlungsunfähig zu machen. Jetzt sind wir in einem Dilemma, weil sportlich etwas verändert gehört. Wer soll das jetzt entscheiden?"

    Seine Forderung: "Rapid muss seine Ziele definieren und sich davon entfernen, Salzburg-Jäger sein zu wollen. Die sind zur Zeit nicht eine, sondern 20 Nummern zu groß. Rapid ist von den finanziellen Mitteln her der zweitstärkste Verein. Das müssen wir jede Woche beweisen." Die Ablöse von Trainer Ferdinand Feldhofer sei zudem unumgänglich: "Ich würde ihn sofort zurücktreten lassen und einen Wechsel machen, weil zu viele Entscheidungen schief gegangen sind." Nach dem blamablen Europacup-Aus gegen Vaduz und der jüngsten 1:3-Heimpleite gegen Wolfsberg ist Feldhofer ohnehin angezählt.

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      Das sind die teuersten Zu- und Abgänge der heimischen Bundesliga.
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