Fussball
Rapid-Aktion für Vielfalt – Fans singen "schwuler VAR"
Rapid siegte im Heimspiel gegen Hartberg 5:1. Es sollte ganz im Zeichen der Vielfalt stehen. Auf den Rängen haben das nicht alle verstanden.
"Gemeinsam gegen Hass & Hetze – Für Vielfalt im Fußball", gab Rapid am Mittwoch das Motto für die Nachholpartie der fünften Bundesligarunde aus. Auf dem Rasen überzeugte Grün-Weiß nach vier Heimniederlagen in Folge, fertigte Schlusslicht Hartberg mit 5:1 ab.
Die Fans rufen aber ausgerechnet am Tag der Aktion für Vielfalt in Erinnerung, warum es immer noch nötig ist, eindringlich darauf hinzuweisen.
Während des Spiels kommt es gleich mehrfach zu brenzligen Situationen im und um den Strafraum. Der Videoschiedsrichter muss sich immer wieder einschalten, Situationen checken. So auch beim zwischenzeitlichen 1:1 für Hartberg, als das Schiedsrichterteam auf Abseits entschied, per Videobeweis korrekt auf Tor korrigiert wird.
In der Schlussphase entscheidet das Schiedsrichterteam auf Elfmeter für Rapid. Beim Stand von 4:1 tritt Ferdi Druijf an. Schräg: Er verschießt gleich doppelt vom Elfmeterpunkt. Erst hält Hartberg-Goalie Rene Swete stark. Weil Mitspieler zu früh in den Strafraum gestartet waren, muss der Elfer wiederholt werden. Druijf wählt dasselbe Eck – der Ball verfehlt dieses aber.
Aufgrund der Aufregung über die außergewöhnlichen Ereignisse auf dem Rasen geht fast unter, was sich indes auf dem Block West hinter dem Hartberg-Tor abspielt. Als das Schiedsrichter-Team nach Hinweis des Video-Assistenten auf Wiederholung des Strafstoßes entscheidet, branden im Publikum Sprechchöre auf. "Schwuler VAR" ist deutlich zu vernehmen, auch im TV.
Damit machen die Fans viel von den guten Vorsätzen des Klubs zunichte, Vielfalt und Toleranz vorleben zu wollen. "Schwul" wird zumindest von Teilen immer noch als Beleidigung verwendet.