Beispielloser Auftritt

Rangnick-Wutrede: "Kann uns nicht für dumm verkaufen"

Ralf Rangnick spricht im ÖFB-Streit ein Machtwort. Der Teamchef feuert in einer beispiellosen Wutrede gegen die Verbandsspitze.

Sport Heute
Rangnick-Wutrede: "Kann uns nicht für dumm verkaufen"
Ralf Rangnick zeigt Kante.
Gepa

Neue Eskalationsstufe im ÖFB-Machtkampf! Teamchef Ralf Rangnick beschloss am Mittwochmittag die Pressekonferenz vor der Abreise zum Nations-League-Match in Kasachstan mit einer Wutrede, in der er auch stellvertretend für den Spielerrat mit der ÖFB-Spitze um Präsident Klaus Mitterdorfer abrechnete.

Ausgangspunkt des Streits: Mitterdorfer hatte den Generalsekretären Thomas Hollerer und Bernhard Neuhold mitgeteilt, dass ihre Verträge nicht verlängert werden. Der Kärntner Boss will den ÖFB neu aufstellen, mit einem CEO an der Spitze des Vorstands, mit je einem Geschäftsführer Sport und Wirtschaft.

5:1! Österreich gegen Norwegen

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    5:1-Gala! Österreich fertigt Norwegen in der Nations League ab. Das Schützenfest von Linz in Bildern.
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    Rangnick und der Spielerrat reagierten erbost, drohten zuletzt sogar mit dem Boykott von Marketing-Aktionen. Speziell die Trennung von Neuhold erhitzt die Gemüter. Am Mittwoch sprach Rangnick nun Klartext. Er sei von einer Zeitung ("Krone", Anm.) aufgefordert worden, sich zu deklarieren. Rangnick: "Es ist an der Zeit, ein paar Dinge in aller Deutlichkeit klarzustellen."

    Was folgte, war eine kurze, aber in ihrer Deutlichkeit beispiellose Abrechnung.

    Rangnick: "Erstes Thema: Vertragsverlängerung. Das war nie ein Thema, von meiner Seite aus nie, war auch nie notwendig. Als ich am 1. Mai zwei Angebote (eines von den Bayern, Anm.) ausgeschlagen habe, war die Verlängerung kein Thema, wurde auch nie in Aussicht gestellt. Es war der Präsident, der das in einem Interview angesprochen hat. Ich habe dann fünf Monate nichts mehr gehört"

    Rangnick weiter: "Eine Teilnahme an der Präsidiumssitzung war der ausdrückliche Wunsch vom Präsidenten. Rückblickend wäre ich viel lieber nicht dabei gewesen."

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    Der Deutsche knüpft seinen Job an klare Ziele: "Ich bin von klein auf so erzogen worden: Das Leistungsprinzip steht über allem. Wenn wir uns nicht qualifiziert hätten für die EM, würde ich hier nicht mehr sitzen. Das Gleiche gilt für die WM. Wenn wir uns nicht qualifizieren, bin ich einen Tag später nicht mehr Teamchef."

    Klare Kante zeigt Rangnick auch in der Causa Neuhold: "Zur Personalie Bernhard Neuhold möchte ich sagen, es geht uns nicht darum, wen wir sympathisch finden. Bernhard Neuhold von heute auf morgen ersatzlos zu streichen, das funktioniert nicht, ohne dass wir Abstriche machen müssen. Wenn man sich entscheidet, Neuhold zu ersetzen, muss am gleichen Tag gleichwertiger oder besserer Ersatz da sein."

    Zum Abschluss hatte der 66-Jährige eine deutliche Botschaft an die Verbandsspitze: "Wir hatten bei der EURO auf unseren Trainingsjacken den Spruch stehen: 'Wir zeigen Gesicht.'  Das war nicht nur ein Slogan. Man kann uns nicht immer für dumm verkaufen. Dafür sind die Jungs zu schlau. Das ist ein Motto. Das wollte ich in aller Ruhe klarstellen."

    red
    Akt.
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