Wegen Happel-Oval
Rangnick-Alarm: "Sonst wird was Schlimmeres passieren"
Teamchef Ralf Rangnick spricht vor der EURO Klartext. Wien brauche ein neues Nationalstadion. Dem Happel-Oval prophezeit er gar eine düstere Zukunft.
Österreichs Teamchef Ralf Rangnick wählt im Rahmen seiner EM-Großkader-Bekanntgabe drastische Worte zu einem heimischen Dauerthema. Der Deutsche watscht die österreichische Fußball-Infrastruktur ab, fordert ein neues, modernes Nationalstadion in Wien. Das Happel erfülle keine modernen Standards.
Peinlich: Landsmänner hätten ihn in Folge des Wien-Länderspiels gegen Dänemark vor zwei Jahren gefragt: "Was ist denn dort los?" Ein Stromausfall und ein mysteriöses Loch im Rasen hatten für lange Unterbrechungen und unrühmliche Bilder gesorgt. "Was da an einem Abend passierte, passiert normalerweise an zwei verschiedenen Standorten zusammen alle hundert Jahre einmal."
Rangnick: "Wenn in den nächsten 50 Jahren beim Happelstadion nichts gemacht wird, ist es eine Frage der Zeit, dass was Schlimmeres passiert als ein Loch im Rasen oder ein zweistündiger Stromausfall."
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Den Status "denkmalgeschützt" lässt er nicht gelten, das sei das Wembley vor seinem Neubau in London ebenfalls gewesen. "Aus dem Stegreif fallen mir allein in London vier Stadien ein: Wembley, Tottenham, Arsenal, Olympiastadion."
In den vergangenen Wochen war es zu Treffen zwischen dem österreichischen Teamchef und der österreichischen Regierungsspitze gekommen. Noch ist unklar, ob bei den Gesprächen mit Kanzler Karl Nehammer (VP) und Vizekanzler sowie Sportminister Werner Kogler (Grüne) Konkretes erreicht wurde. Rangnicks Misstöne einen Monat vor EM-Start lassen nicht darauf schließen.
Teamchef Ralf Rangnick bei Karl Nehammer im Kanzleramt
Auf den Punkt gebracht
- Ralf Rangnick kritisiert das Happel-Oval und fordert ein neues Nationalstadion in Wien, da er eine düstere Zukunft für das Stadion prophezeit
- Er betont, dass es peinlich sei, dass Landsmänner ihn nach einem Länderspiel vor zwei Jahren gefragt hätten, was dort los sei
- Rangnick warnt davor, dass in den nächsten 50 Jahren etwas Schlimmeres als ein Loch im Rasen oder ein Stromausfall passieren könnte, wenn nicht in das Happelstadion investiert wird