Wegen DFL
Raketen-Skandal und Münz-Protest in Deutschland
Im deutschen Fußball gehen die Wogen hoch. Bei zwei Spielen wurde am Freitagabend heftig protestiert. Ein Spiel stand sogar vor dem Abbruch.
Im Zweitliga-Duell feierte Paderborn dank der Treffer von Adriano Grimaldi (25.), Raphael Obermair (67.) und Kai Klefisch (75.) einen klaren 3:0-Erfolg gegen Hansa Rostock, ist nun Sechster, während die Norddeutschen 16. sind. Allerdings stand die Partie zweimal am Rande des Abbruchs.
Zunächst gab es einen Schweige-Protest beider Fanlager gegen den angekündigten Investoren-Einstieg in die Deutsche Fußball-Liga (DF), ehe Rostocker Chaoten nach zwölf Minuten Raketen und Pyrotechnik zündeten und aufs Feld feuerten. Der Schiedsrichter Wolfgang Haslberger unterbrach die Partie, holte beide Teams zunächst an die Seitenlinie und dann in die Kabinen. Neun Minuten dauerte die erste Unterbrechung. In der 56. Minute kam es dann zur zweiten Spielpause, weil wieder Raketen aus dem Rostocker Gäste-Block geflogen kamen. Wieder mussten beide Teams in die Kabine. Während der 20-minütigien Spielpause sollen sogar Polizeikräfte beim Schiedsrichtergespann gewesen sein, um die Sicherheitslage zu besprechen, berichtet "Sky". Die Partie stand am Rande des Abbruchs, bei einer weiteren Pause wäre das Spiel wohl vorzeitig beendet worden. Letztendlich konnte die Begegnung aber regulär beendet werden.
Münz-Protest in Gladbach
Beim Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen (2:2) zum Auftakt der 15. Bundesliga-Runde gab es nach dem zwölfminütigen Schweigen einen Münzen-Protest der Fans. Der "Fohlen"-Anhang warf Goldmünzen-Imitate auf das Spielfeld. Dadurch war die Partie ebenso für rund fünf Minuten unterbrochen.
Rocco Reitz schoss die Gastgeber mit einem Doppelpack mit 2:1 in Front (45., 49.), nachdem Rafael Borre in der siebten Minute für die Hanseaten traf und Marvin Ducksch in der 76. Minute auf 2:2 stellte. Nach dem Remis belegen die "Fohlen" den neunten Tabellenplatz, während Bremen auf Rang zwölf bleibt.
Bei den Gastgebern spielte Maximilian Wöber als Teil einer Dreier-Abwehr durch, bei Bremen stand Romano Schmid (bis 68. Minute) in der Startformation, hatte in der 53. Minute den zweiten Treffer der Werderaner auf dem Fuß. Bremen-Kapitän Marco Friedl fehlte mit Adduktoren-Problemen.
DFL auf Investoren-Suche
Für das gesamte Wochenende sind Proteste im deutschen Fußball angekündigt, nachdem bei einer Mitgliederversammlung der 36 Klubs aus den höchsten beiden deutschen Ligen am Montag der DFL die Erlaubnis erteilt wurde, einen strategischen Vermarktungspartner zu suchen. Dieser werde an den TV-Erlösen beteiligt, soll aber bis zu einer Milliarde Euro dafür zahlen. Der Vertrag wäre dann maximal 20 Jahre gültig. Mehrere Ultra-Gruppierungen in Deutschland kündigten an, sich an einem zwölfminütigen Stimmungs-Boykott zu beteiligen.
In der Mitgliederversammlung stimmten 24 Klubs dafür, zehn Klubs dagegen und zwei Vereine enthielten sich.