Deutschland

RAF-Terroristin konnte vor Festnahme Komplizen warnen

Die Festnahme der gesuchten mutmaßlichen Ex-Terroristin Daniela K. war ein Erfolg für die deutsche Polizei. Anscheinend lief aber nicht alles glatt.

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RAF-Terroristin konnte vor Festnahme Komplizen warnen
Die ehemalige RAF-Terroristin Daniela K. konnte im Februar festgenommen werden.
REUTERS

Kurz vor ihrer Verhaftung in Berlin soll die frühere deutsche RAF-Terroristin Daniela K. nach übereinstimmenden Medienberichten noch von ihrer Wohnung aus ihren früheren Komplizen Burkhard G. gewarnt haben.

Danach soll K. eine Sim-Karte aus ihrem Handy in der Toilette heruntergespült haben. Das berichteten der Sender ntv, das Magazin "Spiegel" und die "Bild"-Zeitung. An dem Vorgehen der Einsatzkräfte aus Niedersachsen bei der Festnahme wurde von Berliner Kollegen heftige Kritik geübt.

Nachricht auf dem WC versendet

Wie sich der Vorfall am 26. Februar im Stadtteil Kreuzberg genau abspielte und wie es zu der möglichen Panne kam, war zunächst unklar. Die Polizeibehörden in Niedersachsen und Berlin bestätigten die Berichte nicht, wiesen sie aber auch nicht zurück.

Nach den Berichten sollen die Polizisten K. (65) erlaubt haben, in ihrer Wohnung noch die Toilette zu benutzen. K. soll eine Nachricht an G. geschickt haben, dem Sinn nach: "Sie haben mich." Im Anschluss soll sie die SIM-Karte in die Toilette geworfen haben. Das Handy von G. soll danach nicht mehr benutzt worden sein.

Vorwürfe an Einsatzkräfte

Verantwortlich für diesen Einsatz waren sogenannte Zielfahnder des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen. Aus Polizeikreisen in Berlin war zu hören, dass diese mit einem Foto von K. die Nachbarschaft befragt hätten. Als ihnen dann ein Hinweis zu der Wohnung gegeben worden sei, hätten sie einen Berliner Streifenwagen zur Unterstützung angefordert. In der Wohnung K.s und im Gespräch mit ihr seien aber nur die Fahnder aus Niedersachsen gewesen, die Streifenpolizisten standen vor der Wohnung, wird in Berlin betont.

K. sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Nach G. wird mit aktuellen Fotos gefahndet. Er lebte in Berlin in einem Bauwagen, konnte aber fliehen, bevor die Polizei dort auftauchte. In seinem Wagen fand die Polizei Geräte zur Fälschung von Ausweisen.

K., G. und der ebenfalls gesuchte Ernst-Volker S. waren vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion (RAF) an, die bis 1991 zahlreiche Anschläge verübte und Menschen tötete.

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