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RAF drei Mal nominiert, Gabalier nicht eingeladen

Das Jubiläum des Amadeus Austrian Music Award sorgt bereits am Tag der Bekanntgabe der Nominierten für Wirbel.

Heute Redaktion
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Die Radios spielen ihn selten bis ungern, aber der Erfolg gibt ihm recht: RAF Camora ist bestimmt eine der umstrittensten Figuren am heimischen Musikmarkt. Spätestens als er gemeinsam mit Bonez MC die österreichischen Charts sprengte und 13 Mal in den Top 14 zu finden war, hatte jeder eine Meinung über den Rapper. Jedoch kann man RAF Camora die Rekorde nicht absprechen. Abgesehen davon, dass er für eine neue Chartregelung verantwortlich war, war er der erste deutschsprachige Musiker, der die 1-Milliarde-Streams-Marke auf Spotify knackte. Als Krönung gab es mit Kollegen Bonez MC die "Palmen aus Plastik 2"-Tour, bei der er die Wiener Stadthalle gleich zwei Mal ausverkaufte.

Nun möchte er im Dezember seine Musiker-Karriere an den Nagel hängen. Ende 2019 brachte er sein letzte Album "Zenit" auf den Markt. Dieses ist selbstverständlich für das Album des Jahres beim Amadeus nominiert. Ebenso kämpft der Song "Puta Madre" in Zusammenarbeit mit der französischen Rap-Gruppe Ghetto Phenomene um den Sieg in der Kategorie Song des Jahres. Die dritte Nominierung als Hiphop-Act des Jahres überrascht dann auch niemanden mehr.

Gabalier und Amadeus werden keine Freunde

Überraschender hingegen ist der Umgang mit einem zweiten heimischen Musiker, der nicht minder umstritten ist: Andreas Gabalier. Dass der selbsternannte Volks-Rock'n'Roller nicht sonderlich viel vom Amadeus hält, ist recht bekannt. In den vergangenen Jahren ließ er das Event immer aus, nachdem er im Jahr 2015 vom Publikum ausgepfiffen wurde, als er sich seinen Preis abholte.

Klar, im vergangenen Jahr brachte Gabalier lediglich ein "Best Of"-Album heraus, weshalb weder die Platte noch eine Single daraus für die Nominierungen relevant wären. Dass der Musiker aber weder in der Kategorie Schlager, noch in Live-Act des Jahres zu finden ist, überrascht dennoch. So füllt Gabalier mit Leichtigkeit ganze Stadien – und das nicht nur in Österreich. Dennoch verzichtete man darauf, den Volks-Rock'n'Roller zu nominieren. Vielleicht wollte man aber auch nur einer Diskussion entkommen, wie es sie im vergangenen Jahr gab. Da boykottierte die Band Soap&Skin die Verleihung, weil man nicht mit dem Sänger in der selben Kategorie (Album des Jahres) nominiert sein wollte.

Alle weiterein Infos zum Amadeus, inklusive der Liste aller Nominierten, findest du HIER >>>