Räuber gingen nach Überfall in Beisl und Bordell

Wieder mal war es der Grazer Bezirk Lend, den maskierte und mit einem Messer bewaffnete Täter am Montagnachmittag wählten, um eine Trafik zu überfallen. Gegen 16.20 Uhr stürmten sie, Kappen und Sonnenbrille tragend, in den Verkaufsraum in der Josefigasse.

Einer von ihnen begab sich sofort hinter das Verkaufspult und bedrohte die alleine im Geschäft befindliche Angestellte (54) mit dem Messer und forderte die Herausgabe von Bargeld. Die Messerspitze war dabei in Richtung der Angestellten gerichtet.

Kriminalisten gingen Spur nach

Nachdem sich die Frau weigerte, öffnete der Täter selbst mit dem vorgefundenen Schlüssel die Kassenlade und entnahm einiges an Bargeld. Der zweite Täter nahm in der Folge das am Verkaufspult abgelegte Bargeld entgegen. Daraufhin flüchteten beide zu Fuß und vorerst unerkannt in Richtung Lendplatz. Die Angestellte blieb unverletzt, erlitt jedoch einen Schock.

Die von der Polizei sofort eingeleitete Fahndung verlief vorerst ohne Erfolg, Raubermittler des Landeskriminalamts gingen unterdessen ersten Hinweisen nach. Im Verlaufe der Nacht kamen sie den Verdächtigen immer näher auf die Spur. Sie suchten nahegelegene Lokale ab, befragten Taxilenker und gingen Hinweisen in einem Bordellbetrieb nach.

Flucht endete in Hotel

Schlussendlich stießen die Ermittler auf ein Hotel im Bereich des Bahnhofs, wo sich zwei junge Tschechen eingemietet hatten, auf die die Beschreibung passte. Noch in der Nacht wurden sie im Zimmer festgenommen. Bei der anschließenden Durchsuchung stießen die Beamten auf Teile der bei der Tat getragenen Kleidung, das offenbar verwendete Tatmesser, Bargeldbestände in der Stückelung der Raubbeute sowie offenbar damit bereits gekaufte Schuhe und Kleidungsartikel.

Nachdem sich die beiden Tschechen anfangs unkooperativ zeigten, sicherten Beamte der Schnellen Interventionsgruppe die Amtshandlung der Kriminalisten ab. Bei der folgenden Einvernahme zeigte sich einer der Tatverdächtigen hinsichtlich des gemeinsam verübten Raubüberfalls geständig. Dabei dürften die beiden 21-Jährigen eigens mit dem Zug aus Tschechien angereist sein und sich bereits ein paar Tage lang in Graz aufgehalten haben. Ein konkretes Motiv ist bislang nicht bekannt.

Bisherige Erkenntnisse haben gezeigt, dass beide Männer offenbar bereits in ihrem Heimatland einschlägig vorbestraft sind bzw. dahingehende Vormerkungen aufweisen. Der zweite Tatverdächtige wollte bislang keine Angaben machen. Beide Männer werden in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.