Wien

Rätselhaftes Kaninchen-Sterben vor der Donauinsel

Grauenvoller Anblick: Am Wiener Handelskai liegen seit Tagen dutzende tote Kaninchen. Ein tödlicher Virus rafft die armen Tiere dahin.

Teilen
Totes Kaninchen am Handelskai
Totes Kaninchen am Handelskai
A. Diry

Spaziergänger freuen sich am Donauufer auf Höhe der Millenium City seit Jahren über den Anblick der kuscheligen Kaninchen, die sich dort angesiedelt haben. Wildkaninchen und ausgesetzte Hauskaninchen sind am Fuße des Wiener Handelskais heimisch geworden. Seit wenigen Tagen werden statt fröhlich hoppelnder Nager nun immer öfter tote Kaninchen aufgefunden. "Es ist so traurig", sagt Anrainerin Siegrid F. (54), die vom Anblick der verendeten Tiere entsetzt ist.

Virus tötet arme Tiere

"Heute" begab sich auf Spurensuche: Laut MA 60, dem Veterinäramt und Tierschutz, variiert die Größe der Population ständig. Derzeit wird die Kaninchen-Population durch eine  Viruserkrankung bedroht: RHD dürfte den Tod vieler Tiere verursacht haben. Die hämorrhagische Krankheit der Kaninchen (engl. rabbit hemorragic disease) machte den Tierchen bereits 2016 auf der Donauinsel zu schaffen und reduzierte die Population damals stark.

Der Tierservice der Stadt Wien sucht nun zwei Mal täglich das Gebiet ab und sammelte in den letzten Tagen bereits knapp 200 Tierkadaver ein. Der starke Geruch rund um die naheliegenden Kinderspielplätze trägt zur morbiden Stimmung bei. Schwer erkrankte Tiere, die sich angreifen lassen, werden mitgenommen und einem Tierarzt übergeben.

Keine Gefahr für Mensch und Hund

Amtstierärztin Dr. Kathrin Deckardt beruhigt besorgte "Heute"-Leser: „Es handelt sich um eine Seuche, die nur Kaninchen betrifft. Es besteht also keine Gefahr für Mensch oder Hund. Bürger sollten jedoch keine Kaninchen mit nach Hause nehmen, da eine Ansteckung auf Hauskaninchen möglich ist.“

1/6
Gehe zur Galerie
    Die putzigen Tierchen vermehren sich wie die Karnickel.
    Die putzigen Tierchen vermehren sich wie die Karnickel.
    Clemens Pilz
    Mehr zum Thema