Türkei

Rätsel um Dorf, in dem jeder zweite gehörlos ist

Ein kleines Dorf in der Türkei macht Schlagzeilen: Jeder zweite Mensch dort ist gehörlos. Forscher haben noch keine Erklärung dafür.
20 Minuten
10.04.2025, 17:18

Das kleine Dorf Göckun in der Türkei ist immer wieder in den Schlagzeilen. Aus einem Grund: Von den etwa 120 Einwohnern sind über die Hälfte gehörlos, wie "Hürriyet" berichtet. Die Einwohnerinnen und Einwohner haben sich über die Jahre daran gewöhnt und gelernt, miteinander per Gebärdensprache zu kommunizieren, wie Bürgermeister Eyup Tozn sagt.

"Es gibt fast keine gesunden Menschen hier", sagt Einwohner Sati Tozun. "Ich habe vier behinderte Kinder. Mein Sohn hat ebenfalls drei Kinder, die alle nicht hören können und meine Schwägerin hat ebenfalls gehörlose Kinder. Dieses Dorf ist voller behinderter Menschen", sagt er.

Verseuchtes Wasser als Ursache?

Der Grund, warum seit längerer Zeit viele Menschen mit dieser Behinderung geboren werden, ist unklar. Viele schieben es auf die Degeneration durch Inzucht im entlegenen Dorf, in welches laut dem Bericht kaum jemand neu hinzieht, und in dem Heiraten zwischen Cousins und Cousinen nichts Ungewöhnliches ist. Doch das wollen viele nicht gelten lassen – sie glauben, der Grund für die Häufung sei mit Arsen und Eisen verschmutztes Trinkwasser.

Der Einheimische Rahmi Cizin gibt an, dass die Dorfbewohner keinen Zugang zu sauberem Wasser hätten. Die Behinderungsrate sei sehr hoch: "Sie alle brauchen Pflege", sagt er. So würden viele große Mühe haben, zurechtzukommen. Sie würden zwar vom Staat unterstützt, das reiche aber kaum aus. "Man müsste sich viel mehr um sie kümmern."

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