Ex-Veilchen zuckt aus

Rätsel um Bjelica – jetzt doch Entschuldigung bei Sane

Nenad Bjelica ist nach seiner Tätlichkeit gegen Leroy Sane erst einmal glimpflich davongekommen. Doch wie reagiert Union Berlin?

Sport Heute
Rätsel um Bjelica – jetzt doch Entschuldigung bei Sane
Union-Coach Nenad Bjelica legt sich mit Leroy Sane an.
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Was sagt Nenad Bjelica nach dem Eklat? Wer spricht überhaupt? Kriegt der Trainer nach der Rangelei mit Leroy Sane eine zweite Chance? Antworten auf diese brennenden Fragen hatten sich Fußball-Fans eigentlich von Union Berlins mit Spannung erwarteter Pressekonferenz am Freitag um 13.00 Uhr erhofft. Dass sie zweieinhalb Stunden vor Beginn auf Samstag verschoben wurde, befeuerte die Spekulationen um Bjelica nur noch mehr.

Bis Freitagnachmittag, als die Berliner Zeitung meldete, dass Bjelica vorerst im Amt bleibe. Wie Präsident Dirk Zingler im Interview mit dem Blatt sagte, habe der Kroate jedoch für seinen Griff ins Gesicht des Nationalspielers Sane beim Bundesliga-Nachholspiel am vergangenen Mittwoch bei Bayern München (0:1) eine Strafe erhalten.

"Bei aller verständlichen Emotionalität im Fußball darf einem Cheftrainer so etwas nicht passieren. Ein Trainer muss auch in so einer Situation souverän bleiben und darf sich nicht zu einem unsportlichen Verhalten hinreißen lassen. Er ist seiner Vorbildwirkung in diesem Moment nicht gerecht geworden. Das haben wir im Rahmen seines Vertrages deutlich sanktioniert", sagte Zingler.

Nachdem Bjelica direkt nach dem Spiel noch eine Entschuldigung gegenüber Sane verweigert hatte, holte er dies am Freitag nach. "Ich habe diese Szene inzwischen mehrfach und in Ruhe gesehen. Ich habe in der Situation reagiert, wie ich niemals hätte reagieren dürfen. Das tut mir leid und ich möchte mich dafür bei meiner Mannschaft, meinem Verein und Leroy Sane entschuldigen", schrieb er auf seinem Instagram-Account.

Zu den Gründen der Verschiebung der Pressekonferenz vor dem Abstiegs-Duell mit dem SV Darmstadt 98 am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN), die Hessen liegen in der Tabelle nur drei Punkte hinter Union, hieß es zuvor von Vereinsseite, dass die Köpenicker "die Abläufe rund um das Spiel am Sonntag in Ruhe besprechen" müssten.

Ein Rauswurf des 52-Jährige wäre in einer bislang verkorksten Saison derweil der GAU für alle Beteiligten gewesen. Erst im vergangenen November hatte Bjelica Union in der größten Krise seit dem Bundesliga-Aufstieg übernommen, nachdem Vereinsikone Urs Fischer der Umschwung nicht hatte gelingen wollen. Mit sieben Punkten aus fünf Spielen stabilisierte der neue Mann die völlig verunsicherte Mannschaft zumindest ein wenig - ehe er ihr am Mittwoch selbst einen Bärendienst erwies.

Weil er Sane ins Gesicht griff und dafür die Rote Karte sah, so verfügte es das DFB-Sportgericht, wird Bjelica neben einer Geldstrafe von 25.000 Euro in jedem Fall gegen Darmstadt und auch bei den beiden Partien danach bei RB Leipzig und dem FSV Mainz 05 nicht an der Seitenlinie stehen. Das Innenraumverbot beginnt jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff. Bitter, denn zwei der drei Partien sind Endspiele im Abstiegskampf.

red
Akt.