Südafrika
Radioaktive Nashörner sollen Wilderer stoppen
Nashörner gelten zu begehrten Opfern von Wilderern. Ein Team aus Forschern hat eine spezielle Schutzmaßnahme entwickelt, um die Tiere zu schützen.
"Alle 20 Stunden stirbt in Südafrika ein Nashorn wegen seines Horns. Diese Hörner werden dann in die ganze Welt geschmuggelt und für traditionelle Medizin oder als Statussymbol verwendet", erklärt Professor James Larkin von der Witwatersrand-Universität in Johannesburg.
"Dies hat dazu geführt, dass die Hörner der Nashörner derzeit die wertvollste Falschware im Schwarzmarkthandel sind, die sogar einen höheren Wert als Gold, Platin, Diamanten und Kokain hat. Leider spielen Nashorn-Hörner eine große Rolle bei der Finanzierung einer Vielzahl krimineller Aktivitäten auf der ganzen Welt", so der Forschungsleiter beim "Rhisotope Project".
20 Nashörner behandelt
Larkin und sein Team haben 20 Rhinozerosse betäubt und ein kleines Loch in jedes ihrer Hörner gebohrt, um radioaktives Material einzusetzen. Die Tiere wurden wieder freigelassen und überwacht.
"In monatelangen Untersuchungen und Tests haben wir außerdem sichergestellt, dass die eingesetzten Radioisotope keine gesundheitlichen oder sonstigen Risiken für die Tiere oder diejenigen, die sich um sie kümmern, darstellen", so der Wissenschaftler.
Gegen Wilderei
Seit 2008 fielen in Südafrika fast 10.000 Nashörner der Wilderei zum Opfer, wobei der Handel mit Wildtieren das drittgrößte organisierte Verbrechen weltweit ist. Doch wie helfen die radioaktiven Implantate nun dagegen?
"Letztlich geht es darum, Nashorn-Horn in den Augen der Endverbraucher zu entwerten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Hörner beim Schmuggel über die Grenzen leichter entdeckt werden können", erklärt Larkin. Das eingepflanzte Material kann von Strahlungssensoren an internationalen Grenzen, einschließlich Häfen, Flughäfen und Landübergängen, erfasst werden. Diese gibt es aufgrund eines globalen Netzwerks, das erstellt wurde, um nuklearen Terrorismus zu verhindern.
Der Vorgang sei relativ günstig und zudem nicht schädlich für Umwelt oder Tiere. Man erwarte sich damit, vor Wilderei abzuschrecken, die Nachweismöglichkeiten für geschmuggelte Hörner verbessern, den Erfolg der Strafverfolgung steigern und Schmuggelrouten aufzudecken. Die Forschungsarbeiten sollen später auch auf Elefanten, Schuppentiere und andere Tier- und Pflanzenarten ausgeweitet werden.