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Radler bemerkt ICE nicht – am Bahnübergang getötet
Trotz geschlossener Halbschranken fuhr der junge Mann am Donnerstag gegen 20.20 Uhr mit seinem Fahrrad an einem Bahnübergang in der Hansestadt Wesel auf die Gleise auf.
Der 20-Jährige aus dem Nachbarort Hamminkeln habe Kopfhörer getragen, so Polizeisprecher Jörg Kassner im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa.
"Ohne auf die geschlossenen Halbschranken und das dort befindliche Rotlicht zu achten, versuchte er seine Fahrt fortzusetzen. In diesem Moment querte der Intercity (aus Basel, Anm.) in Richtung Amsterdam und erfasste den 20-jährigen Heranwachsenden vermutlich leicht seitlich", erklärt Kassner den aktuellen Ermittlungsstand zum Unglückshergang.
Obwohl der junge Mann nur "leicht" erwischt wurde, waren seine Verletzungen tödlich. Für den jungen Deutschen kam jede Hilfe zu spät. Der Zugführer sowie vier Zeugen erlitten einen Schock und mussten vor Ort psychisch betreut werden.
Polizei, Notarzt und Feuerwehr im Einsatz an dem Bahnübergang in Wesel. (Bild: picturedesk.com/dpa/Arnulf Stoffel)
In dem ICE, der in Deutschland im Regelbetrieb eine Höchstgeschwindigkeit von 300 Stundenkilometern erreicht, befanden sich zum Unfallzeitpunkt rund einhundert Passagiere. Sie alle blieben unverletzt, konnten ihre Fahrt allerdings erst rund zwei Stunden später mit Bussen fortsetzen.
Die Bahnstrecke war bis 22.31 Uhr zwischen Oberhausen und Emmerich in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Der Verkehr wurde im Bereich des Bahnübergangs durch Polizeibeamte abgeleitet. Die Ermittlungen dauern noch an.
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(red)