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GOLD-Sensation! Kiesenhofer ist Rad-Olympiasiegerin
Anna Kiesenhofer ist sensationell Olympiasiegerin. Die 30-Jährige holt Gold im Straßenrennen von Tokio, die erste Medaille für Österreich.
Sensation in Tokio! Anna Kiesenhofer fuhr am Sonntag völlig überraschend zu Gold im Straßenrennen der 32. Olympischen Sommerspiele. Keiner hatte die Niederösterreicherin bei ihrer Premiere unter den fünf Ringen auf dem Zettel. Eigentlich gilt sie als Zeitfahrspezialistin, startet nicht auf der World Tour.
Jetzt darf sich die 30-jährige Doktorin der Mathematik Olympiasiegerin nennen. Kiesenhofer düpierte auf den 137 Kilometern sämtliche Superstars.
Silber ging an die niederländische Favoritin Annemiek van Vleuten, Bronze an die Italienerin Elisa Longo Borghini.
Historischer Sieg
Kiesenhofer holte Österreichs erste Medaille bei den Spielen in Tokio. Es ist das vierte heimische Olympia-Edelmetall in der Radsportgeschichte. 1896 räumte Adolf Schmal bei der Olympia-Premiere drei Medaillen ab, eine davon in Gold. Vor Kiesenhofer hatte Christiane Soeder 2008 in Peking mit Platz vier die erste Medaille einer österreichischen Athletin knapp verpasst.
Österreich musste bei Olympischen Sommerspielen unglaubliche 6.176 Tage seit der letzten Goldmedaille der Segler Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher warten. Das Duo holte 2004 in Athen Gold. Kate Allen gewann damals ebenfalls sensationell den Olympischen Triathlon.
Bundespräsident gratuliert
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen gratulierte umgehend via Twitter, schrieb: "Anna Kiesenhofer, was für eine Leistung! Ich gratuliere sehr herzlich zu Gold im Radstraßenrennen der Damen. Die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Großartig!"
Silberne hatte auf Kiesenhofer vergessen
Schräge Szene in der Stunde des rot-weiß-roten Triumphs: Während Sensations-Siegerin Anna Kiesenhofer am Sonntag völlig erschöpft auf dem Asphalt des Fuji Speedway lag, ungläubig über Olympiagold jubelte, radelte die Zweitplatzierte über die Ziellinie. Van Vleuten wähnte sich als Olympiasiegerin, bis sie von ihren Betreuern aufgeklärt wurde.
Kiesenhofer war von Anfang an in einer Ausreißergruppe davongefahren. Das Feld rund um die Star-Athletin Van Vleuten holte drei ihrer Ausreißer-Kolleginnen ein. Nur die Niederösterreicherin, die einfach niemand auf dem Zettel hatte, ließ sich bis zuletzt nicht erwischen, hatte auch bei der Zieldurchfahrt noch mehr als eine Minute Vorsprung.
Van Vleuten hatte auf die 30-Jährige vergessen, wie sie schnell zugab. Für wenige Augenblicke wähnte sie sich als Olympiasiegerin. Bei der Siegerehrung konnte sie wenig später dann auch über Silber jubeln, wenngleich etwas schaumgebremster als bei der Zieldurchfahrt …