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Rabia und Rukia sollen getrennte Wege gehen

Zwei einjährige Mädchen aus Bangladesh sind am Kopf zusammengewachsen. Ein operativer Eingriff könnte heikel sein.

Heute Redaktion
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Ärzte in Bangladesh wollen am Kopf zusammengewachsene siamesische Zwillinge operativ trennen.

Zunächst müssten sie aber feststellen, ob die ansonsten gesunden einjährigen Mädchen sich ein Gehirn teilten. Das würde den Eingriff erheblich erschweren, sagte Chefchirurg Ruhul Amin an der Medizinischen Universität Dhaka am Mittwoch. "Das wäre eine sehr heikle Operation."

Derzeit versuchten die Ärzte in der Hauptstadt von Bangladesh, Kollegen und Experten in der ganzen Welt zu kontaktieren, um Rat und Hilfe einzuholen. Die kleinen Mädchen seien gesund und spielten gern, aber er brauche noch mehr Zeit, sagte Amin weiter. Er wolle ihren Zustand genau studieren, um die Risiken des Eingriffs so gering wie möglich zu halten.

Vertrauen in die Ärzte und in Allah

Die Eltern der Zwillinge hatten nach eigenen Angaben vor der Geburt noch nicht einmal gewusst, dass sie zwei Kinder bekommen würden. Ultraschalluntersuchungen hätten auch nichts Anormales gezeigt, sagte der Vater Rafiqul Islam der Nachrichtenagentur AFP. "Der Arzt sagte nur, dass es ein Baby mit einem größeren Kopf ist."

Er vertraue auf die Ärzte und Allah, damit die Operation erfolgreich verlaufe und seine Töchter Rabia und Rukia schließlich ein normales Leben führen könnten, sagte Islam weiter.

Nur in seltenen Fällen kommen siamesische Zwillinge mit gemeinsamen Organen lebend zur Welt. Die Hälfte von ihnen wird tot geboren, die Überlebensrate liegt zwischen fünf und 25 Prozent.

(chi)