Szene
US-Justiz ermittelt nach TV-Doku gegen R. Kelly
Zahlreiche Frauen beschuldigen den R'n'B-Sänger R. Kelly sie als Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.
Kaum eine andere Doku-Serie sorgte für so viel Aufsehen wie "Surviving R. Kelly", die vergangene Woche beim US-Sender Lifetime ausgestrahlt wurde.
In der sechsstündigen Sendung kommen zahlreiche Frauen zu Wort, die dem R'n'B-Sänger R. Kelly ("I Believe I Can Fly") vorwerfen, sie als Minderjährige sexuell oder emotional missbraucht zu haben. Er soll sie als "Sex-Sklaven" gehalten haben.
Staatsanwältin bittet Zeugen & Opfer um Mithilfe
Nun schalteten sich die Staatsanwaltschaften in mehreren US-Bundesstaaten ein, um die Anschuldigungen der Pädophilie und sexueller Übergriffe zu prüfen. Zudem bitten sie Zeugen und Opfer um Mithilfe.
"Bitte kontaktieren Sie uns", sagte Staatsanwältin Kim Foxx. "Wir können ohne die Kooperation von Opfern und Zeugen nicht ermitteln." Sie bezeichnet die Anschuldigungen gegen den Sänger als "sehr beunruhigend".
Studio war leer
Wie "TMZ" berichtet, stellte die Polizei in Chicago bereits erste Nachforschungen in Kellys Tonstudio an. Die Beamten fanden das Haus leer vor und stellten fest, dass das Gebäude zum Verkauf steht. Trotzdem wolle man weiterhin das Studio weiterhin im Auge behalten, heißt es. Laut dem Klatschportal soll R. Kelly noch am selben Tag dort seinen Geburtstag gefeiert haben.
Ermittlungen gegen R. Kelly in Dallas gestoppt
"TMZ" hat zudem erfahren, dass die Polizei in Dallas in einem Fall die Ermittlungen gegen R. Kelly gestoppt hat. 2017 soll er eine Frau, die er als Sex-Sklavin hielt, wissentlich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt haben. Warum die Polizei den Fall nicht weiter untersucht, ist nicht bekannt.
Belästigungsvorwürfe schon seit den 90er Jahren
Schon in den 90er Jahren gab es erste Anschuldigungen gegen R. Kelly. 2002 wurde er wegen eines Videos verklagt, auf denen er beim Sex mit einer 14-Jährigen zu sehen gewesen sein soll. Insgesamt war er damals in 14 Punkten angeklagt, trotzdem wurde er 2008 freigesprochen. (red)