Queen und Donut – er hat Wiens schrägsten Baumschmuck

Was haben die Queen, Albert Einstein und eine Luxus-Designerhandtasche gemeinsam? Sie schmücken als bunte Glasfiguren den Christbaum von Oskar Strasser. Der Unternehmer aus Niederösterreich hat es sich zur Aufgabe gemacht, besondere und einzigartige Stücke aus aller Welt aufzutreiben. In seinem Antiquitätenladen in Wien-Josefstadt stellt er sie stolz zur Schau.

In dem bescheidenen 20 Quadratmeter großen Geschäft wird jeder fündig, der auf der Suche nach einem Eyecatcher ist – vor allem in der Weihnachtszeit. Billigen und langweiligen Baumschmuck sucht man nämlich im "Pomp & Gloria" vergeblich.

Banane, Donut und Audrey Hepburn

Verkaufsschlager sind in diesem Jahr die Louis-Vuitton-Banane, die Queen und die "Press for Champagne"-Türklingel. Ganz neu im Sortiment ist Prinz Charles. Stolze 36 Euro kosten die Figuren aus Amerika. Prunkvollen Baumschmuck bekommt man bei Strasser aber bereits ab acht Euro, wie etwa Macarons oder eine saure Gurke. Zu letzterer gibt es eine besondere Legende: Die grüne Gurke wird beim Schmücken mit im Baum versteckt. Wer sie am Heiligen Abend als Erstes findet, der hat besonders viel Glück im neuen Jahr.

"Für einen echt tollen Christbaumschmuck ist man mit 20 Euro gut dabei", sagt Strasser und zeigt auf die Bremer Stadtmusikanten, Rotkäppchen und das weiße Kaninchen aus "Alice im Wunderland". Jedes Jahr schenkt der 43-Jährige seiner Familie neue Märchenfiguren. An seinem eigenen Christbaum darf vor allem der verrückte Esel nicht fehlen und besonders angetan hat es ihm auch der kleine Pinocchio.

Tradition mit einer Prise Kitsch

Alle Christbaumfiguren sind aus Glas gefertigt. Qualität ist Strasser besonders wichtig. In seinem Shop gibt es nur, "was man nicht an jeder Ecke findet", sagt er. Den Christbaumschmuck bestellt der Unternehmer schon im Februar, vorwiegend von Unternehmen und Herstellern aus den USA oder Deutschland. Auch mundgeblasene Figuren aus Lauscha, Thüringen, dem Geburtsort der Glas-Christbaumkugel, hat Strasser im Sortiment. "Die Schwammerl stammen noch von einem Modell aus den 20er-Jahren", erzählt er stolz.

Christbaum mit besonderem Touch

Einige Kunden kaufen bei Strasser schon im Sommer Christbaumschmuck; Hochsaison herrscht im November und Dezember. "Es gibt einige Großmütter, die jedes Jahr herkommen und sich eine Figur für ihre Enkel aussuchen. Sie sammeln diese und übergeben sie den Kindern erst, wenn diese groß sind und in ihre eigene Wohnung ziehen", erzählt der Antiquitätenhändler.

Vor acht Jahren hat Strasser den Shop im 8. Bezirk eröffnet und sein Sortiment wächst von Tag zu Tag. "Der Fokus liegt auf außergewöhnlichen Geschenken und ganz tollen Einrichtungsgegenständen. Ich liebe einzigartige und besondere Dinge. Was prachtvoll, außergewöhnlich und stilvoll ist, findet hier Platz. Ich finde, solche Sachen geben der Wohnung einen besonderen Touch – auch dem Christbaum", fügt der Unternehmer mit einem Augenzwinkern hinzu.