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"Quake II" im Test – Remaster für den Kult-Shooter

Einer der kultigsten Shooter überhaupt hat eine Remastered-Version bekommen. Und die macht "Quake II" auch heute noch zu einem gewaltigen Erlebnis.

Rene Findenig
"Quake II" im Test – ein Remaster für den Kult-Shooter, das zwar die Grafik nicht modern macht, aber andere Qualitäten hat.
"Quake II" im Test – ein Remaster für den Kult-Shooter, das zwar die Grafik nicht modern macht, aber andere Qualitäten hat.
Bethesda

1997 erschien "Quake II" für den PC und begründete die Shooter-Spiele, wie wir sie heute kennen, mit. Schlau agierende Gegner, Zwischensequenzen und eine actiongeladene Handlung – als das gab es bis zum Erscheinen des Shooters von id Software kaum. Klar, heute wirkt die Grafik extrem angestaubt, das Spiel hat aber nicht umsonst im Jahr 2023 eine Remastered-Version verdient. Die heißt übrigens wie das Original einfach nur "Quake II" – und wer mit dem Shooter-Universum bisher gar nicht in Berührung kam, sollte noch wissen, dass Teil 2 mit dem ersten "Quake" inhaltlich nichts zu tun hat. Wer also die damalige Faszination heute noch einmal erleben will, der kann ohne Vorwissen beim Remaster zugreifen.

Die Handlung von "Quake II" ist zwar schnell erzählt, die Story aber dennoch spannend. Viele, viele Jahre in der Zukunft wird die Menschheit von Alien-Cyborgs namens Strogg bedroht – und startet einen Gegenangriff auf deren Heimatplaneten. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines einfachen Soldaten, der von seinem Team getrennt wird und sich nun allein durchkämpfen muss. Dabei erhält er aber per Funk Befehle von seiner Militärführung, die erst klein mit Spionage und Sabotage beginnen, sich dann aber bis zu Gefechte gegen die Feindes-Führung steigern. Damals wie heute wurden viele Schauplätze dabei als äußerst brutal empfunden – etwa eine Cyborg-"Verarbeitungshalle" für menschliche Gefangene.

Grafik wirkt heute deutlich angestaubt

Schöner, flüssiger und besser soll nun die Remaster-Version von Bethesda, Nightdive Studios und Machine Games sein – Besitzer des Originals bekommen sie kostenlos auf Steam und GOG, neben dem PC erobert "Quake II" nun außerdem PlayStation 4 und 5, Xbox One und Series X|S sowie die Nintendo Switch. Inhaltlich gibt es das Hauptspiel samt den zwei Erweiterungen und auch eine neue Remaster-Kampagne namens "Call of the Machine" sowie die Nintendo-64-Version des Shooters als Port und eine Sammlung aller Original-Infos der Macher im Paket. Was dem Remaster vom Original geblieben ist: Treibende Musik, gut durchdachte und nur bedingt lineare Level und eine coole Grafik, die aber heute angestaubt wirkt.

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    1997 erschien "Quake II" für den PC und begründete die Shooter-Spiele, wie wir sie heute kennen, mit. Schlau agierende Gegner, Zwischensequenzen und eine ...
    1997 erschien "Quake II" für den PC und begründete die Shooter-Spiele, wie wir sie heute kennen, mit. Schlau agierende Gegner, Zwischensequenzen und eine ...
    Bethesda

    Das heißt aber nicht, dass sich optisch gar nichts getan hat. So wurde die Framerate etwa am PC bis auf 120 Bilder pro Sekunde hochgetrieben, die Auflösung erreicht nun 4K und die Kanten des mittlerweile recht grob wirkenden Schauplatzes wurden deutlich geglättet. Dazu kommen auch noch dynamische Schatten und ganz neue Beleuchtungseffekte. Die Verbesserungen erstrecken sich bis in die kleinsten Details, von glattgebügeltem Mündungsfeuer der Waffen bis hin zu leicht beleuchteten Punkten von Interesse wie Items und Konsolen. Und auch die flüssiger agierenden Feinde haben neue Animationen bekommen und können sich zum Teil auch neu mit weiteren Sprüngen und schnelleren Sprints fortbewegen. 

    Jede Plattform mit ganz eigenen Besonderheiten

    Besonders schön ist aber, dass Feinde nicht mehr leichtes Kanonenfutter sind, sondern ihre Künstliche Intelligenz deutlich überarbeitet wurde. So weichen sie nun unseren Schüssen aus, statt sie stur zu schlucken, und versuchen uns auch von der Seite statt nur frontal zu konfrontieren. Zudem gibt es auf jeder unterstützten Plattform ein paar Besonderheiten. So darf man sich auf Konsolen über ein ganz neues Waffenrad im Stil moderner Shooter, das die Zeit beim Auswählen des Schießeisens verlangsamt, freuen, auf der Nintendo Switch auf Wunsch auch per flüssig funktionierenden Bewegungssteuerung ballern oder am PC das Erlebnis bis ins kleinste Detail in Sachen Sichtfeld und Optik anpassen. 

    Allen Plattformen gemein ist wiederum ein neuer Kompass, der uns nun zum nächsten Ziel führt, sollten wir mal nicht weiterwissen. Wir erinnern uns nämlich: Anders als so gut wie alle Shooter vor "Quake II" waren in diesem die Level nicht mehr rein linear, sondern man durfte pro Umgebung mehrere Ausgänge wählen und dort die jeweiligen Missionsziele abarbeiten. Diese spielerische Freiheit in Verbindung mit recht dunklen und gleich aussehenden Schauplätzen führte manchmal dazu, dass Spieler minutenlang auf der Suche nach dem nächsten Ziel umherrannten. Ebenso können auch alle Texte, HUDs und Menüs von Spielern eingehend bearbeitet und an die eigenen Gameplay-Wünsche angepasst werden.

    "Quake II" im Test – Remaster für den Kult-Shooter

    "Quake II" war und ist aber nicht nur ein hervorragender Einzel-Spieler-Shooter, sondern begeistert auch Mehrspieler. Mit dem Remaster gibt es Crossplay über alle Plattformen (und bisher erschienen Game-Versionen!) hinweg, egal ob man sich dem klassischen Deathmatch und Team Deathmatch oder dem Capture-the-Flag oder einem Koop in der Kampagne stellen will. Apropos Kampagne: Diese lässt sich nun auch im Koop speichern und die einzelnen Levels lassen sich zudem anwählen. Auch in den restlichen Multiplayer-Modi gibt es zahlreiche Komfort-Funktionen. So darf man festlegen, wo besiegte Verbündete wieder auftauchen sollen, wie stark Computer-Gegner sein sollen und wie viele Leben Spielfiguren haben.

    Die neue Version macht "Quake II" schneller, flüssiger und spaßiger, auch wenn sich optisch nicht so viel verändert. Das Gameplay wird durch die Remaster-Version deutlich aufgewertet und durch seine neue Schnelligkeit schüttelt das Game auch ein bisschen den optischen Staub ab. Die kultige Formel aus brutaler Handlung, fordernden Gegnern, treibender Musik und irren Waffen funktioniert auch noch heute und macht durch die neuen Funktionen einiges her. Mit einem Spielgefühl eines neuen "Doom" darf man hier zwar nicht rechnen (schließlich ist es ja auch kein Remake), "Quake II" darf aber in keiner Sammlung eines echten Shooter-Fans fehlen. Für den Preis von unter zehn Euro sollte die Anschaffung keine Frage sein.