Welt
Putins Hass-Tirade gegen EU-Land schockiert jetzt alle
Wladimir Putin fährt einen harten Kurs gegen die EU – das ist klar. Dass er einem Mitgliedsland nun so offen droht, sorgt für große Empörung.
In einer Rede an die Nation verbachte der russische Präsident die meiste Zeit damit, andere Länder zu kritisieren und ihnen zu drohen. Am Freitag hieß die Zielscheibe Polen, das Putins Meinung nach einen Angriff auf Belarus planen könne.
"Werden sie erinnern"
Putin warnte das EU-Mitglied, jede Aggression gegen Belarus werde als Aggression gegen Russland aufgefasst. Darauf werde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln reagiert, sagte er am Freitag in einer im Fernsehen übertragenen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats.
Einmal mehr sprach Putin über die Vergangenheit: Der Machthaber in der ehemaligen Sowjetunion, Josef Stalin, habe Polen nach dem Zweiten Weltkrieg die westlichen Landesteile geschenkt, so Putin. Sollte Warschau das vergessen, werde Russland sie daran erinnern. Der russische Präsident erwähnte jedoch nicht, dass nach dem Krieg ehemalige Teile Ostpolens an die Sowjetunion (Ukrainische SSR, Weißrussische und die Litauische SSR) gingen.
Truppen an Belarus-Grenze verlegt
Polen hatte zuvor angekündigt, wegen der Präsenz russischer Wagner-Söldner in Belarus nahe der polnischen Grenze mehr Truppen nach Osten zu verlegen. Um wie viele Soldaten es sich dabei handle, nannte ein Regierungsvertreter nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PAP nicht. Nur wenige Kilometer vor der Grenze des Nato- und EU-Mitglieds findet auf einem Militärgelände bei Brest in Belarus eine Übung statt. Dabei sollen Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner belarussische Soldaten ausbilden.
"Gemeinsame Übungen der belarussischen Armee und der Wagner-Gruppe sind zweifellos eine Provokation“, sagte Zbigniew Hoffmann, Sekretär des Sicherheitskomitees der polnischen Regierung. Man müsse mit russisch-belarussischen Aktionen rechnen. Hingegen sagte Radosław Sikorski, ehemaliger Außenminister und heutiges Mitglied des Europäischen Parlaments, dass Putin dem Ex-Premierminister Polens, Donald Tusk, bei bilateralen Gesprächen vorgeschlagen haben solle, die Ukraine zu teilen. "Auf dem Nato-Gipfel in Bukarest im Jahr 2008 wiederum sprach er von der Ukraine als einer 'künstlichen Schöpfung'", so Sikorski.