Welt

Putin unterschreibt Gesetz, das Fremdwörter verbietet

Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, das die Verwendung von Fremdwörtern einschränken oder gar verbieten soll. 

20 Minuten
Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine sieht der russische Präsident Wladimir Putin die Existenz seines Landes und dessen Kultur in Gefahr.
Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine sieht der russische Präsident Wladimir Putin die Existenz seines Landes und dessen Kultur in Gefahr.
via REUTERS

Putin sieht die russische Sprache in Gefahr: Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine sieht der russische Präsident die Existenz seines Landes und dessen Kultur in Gefahr. Nun hat er ein Gesetz unterzeichnet, das weitere Freiheitsrechte der russischen Bevölkerung einschränkt.

In Zukunft soll die Verwendung von Fremdwörtern stark eingeschränkt oder gar verboten werden, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtet. Das am Dienstag unterzeichnete Gesetz schreibt vor, dass die Normen der zeitgenössischen russischen Literatursprache eingehalten werden müssen, wenn Russisch als Landessprache verwendet wird.

Liste mit verbotenen Wörtern soll bald erscheinen

Insbesondere betroffen sind Staatsangestellte, die staatliche Kommunikation und das Bildungswesen. Diese dürfen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit keine Fremdwörter mehr verwenden. Die einzige Ausnahme: Gibt es für einzelne Ausdrücke in einer Fremdsprache kein russisches Synonym, darf dieses verwendet werden.

Eine Liste der verbotenen Wörter soll nun eine Regierungskommission ausarbeiten. Zudem soll die Kommission festlegen, wie oft und in welcher Form neue Wörterbücher mit den entsprechenden Verboten veröffentlicht werden. Dieses soll im Anschluss vom Kabinett genehmigt werden.

Ukraine besitzt ebenfalls solches Gesetz

Mit diesem neuen Gesetz kann die russische Regierung nicht mehr nur einzelne Wörter, sondern auch ganze Bücher und andere schriftliche Werke verbieten, in denen diese vorkommen. Vor drei Jahren erließ die Ukraine ebenfalls ein Sprachgesetz: Dieses trat im Januar in Kraft und soll die ukrainische Sprache als Staatssprache schützen und die russische zurückdrängen, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.

Gemäß diesem Gesetz müssen überregionale Zeitungen zwingend auf Ukrainisch erscheinen. Auch Staatsangestellte wie Polizisten, Klinikärzte und Gerichtsdiener müssen die Bürgerinnen und Bürger auf Ukrainisch anreden, falls diese nicht um eine andere Sprache bitten. Ausgenommen sind Minderheitssprachen und alle offiziellen Sprachen der EU. Bei Verstößen drohen Geldstrafen.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen