Ukraine
Putin-Truppen haben Fläche größer als EU-Staat verloren
Die russische Armee überrollt weiter die Ukraine, konnte noch nicht dauerhaft aufgehalten werden. Doch um jeden Meter wird erbittert gekämpft.
Bei einem Treffen mit den Verteidigungsministern der Mitgliedsstaaten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit behauptete der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu, dass Putins Truppen das Tempo ihrer Offensivoperationen in der Ukraine verlangsamen werden, "um die Zahl der zivilen Opfer zu minimieren." Gleichzeitig sagte er, dass sich die Ziele Russlands in diesem Krieg nicht geändert hätten.
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Schoigu bekräftigte außerdem, dass die Operationen in der Ukraine "nach Plan" verlaufen und die russischen Streitkräfte "alle ihre Ziele erreichen werden". Das russische Verteidigungsministerium hat bereits früher ähnliche Erklärungen abgegeben, um das schleppende Tempo der Operationen in der Ukraine zu erklären.
Die Erklärung des russischen Verteidigungsministers könnte jedoch auch ein Versuch sein, die unbedeutenden Fortschritte, die die russischen Streitkräfte in den letzten sechs Wochen in der Ukraine erzielt haben, mit Informationen zu erklären und zu entschuldigen, wie die renommierte Denkfabrik "Institute for the Study of War" (ISW) schreibt.
Seit der Wiederaufnahme der Offensivoperationen durch die russischen Streitkräfte nach einer Pause am 16. Juli hätten die russischen Streitkräfte etwa 450,84 km2 neues Territorium hinzugewonnen. Das entspricht lediglich einem Gebiet von der Größe des Zwergstaats Andorras.
Seit dem 21. März – dem geschätzten Datum der größten Ausbreitung der von Russland eingenommenen Gebiete in der Ukraine – hätten Putins Streitkräfte etwa 45.000 km2 an Territorium verloren, eine Fläche größer als Dänemark.
Wie das ISW bereits in der Vergangenheit geschrieben hat, seien die russischen Streitkräfte nicht in der Lage, ihre begrenzten taktischen Gewinne in größere operative Erfolge umzumünzen, und ihre Offensivoperationen würden in der Ostukraine ihren Höhepunkt erreichen. Schoigus Erklärung sei "wahrscheinlich ein Versuch, diese Versäumnisse zu erklären".
