In der Schweiz

Putin-Sympathisantin Anna Netrebko darf nicht auftreten

Das Konzert der russischen Sopranistin Anna Netrebko wurde abgesagt. Der Regierungsrat von Luzern befürchtete Ausschreitungen.

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Putin-Sympathisantin Anna Netrebko darf nicht auftreten
Anna Netrebko bei den Salzburger Osterfestspielen 2024. In Luzern will man die russische Sopranistin wegen ihrer Putin-Nähe nicht hören.
IMAGO/Rudolf Gigler

Die russisch-österreichische Star-Sopranistin wäre am 1. Juni im Luzerner KKL aufgetreten. Eigentlich sollte das Konzert bereits im Juni 2022 stattfinden. Aufgrund der aktuellen Ereignisse wurde es dann gestrichen und schließlich auf den 1. Juni 2024 verschoben. Daraus wird nun jedoch nichts.

Der Sängerin wurde wiederholt eine Nähe zu Wladimir Putin nachgesagt. Deshalb vermuteten die KKL-Verantwortlichen, dass es womöglich zu Ausschreitungen kommen würde.

Wahrnehmung der Solistin ist kontrovers

Die Medienstelle des KKL schreibt: "Die öffentliche Wahrnehmung der Solistin ist weiterhin kontrovers." Aufgrund der zeitlichen und geografischen Nähe des Auftritts von Frau Netrebko zur Ukraine-Friedenskonferenz müsse daher mit der Bedrohung der öffentlichen Ordnung gerechnet werden. "Das KKL Luzern wurde aus diesem Grund von den kantonalen und städtischen Behörden aufgefordert, das Konzert abzusagen", so die Verantwortlichen gegenüber der Luzerner Zeitung.

Wegen der bereits gekauften Tickets würden die Käufer dieser Tickets möglichst rasch vom KKL Luzern zum weiteren Vorgehen informiert.

Brief von Regierungsrat an KKL

Regierungsrat Armin Hartmann (SVP) sagt: "In unserem Schreiben haben wir unmissverständlich die Erwartung geäußert, dass das geplante Konzert abzusagen sei." Vor einigen Wochen wurde schon ein Brief an die KKL-Verantwortlichen geschickt, mit der Bitte, den Anlass abzusagen.

Darin habe der Luzerner Regierungsrat auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verurteilt. "Wir haben vor Ausschreitungen und Protesten in Luzern in Zusammenhang mit dem Konzert von Frau Netrebko gewarnt, die die Sicherheitslage unserer Bevölkerung gefährden könnten."

Auch Stadtpräsident Beat Züsli (SP) bestätigt, dass die Haltung der Stadt sich mit der des Kantons decke. Er sagt: "Wir sind klar der Meinung, dass eine Person, die sich zwar vom Krieg distanziert, sich aber nie vom russischen Regime losgesagt hat, nicht in der Stadt Luzern auftreten darf."

50. Geburtstag im Kreml, "menschlicher Kot"

Netrebko wird dafür kritisiert, dass sie als Künstlerin auch Teil von Putins System ist und ihm insofern zu Diensten sei. Beispielsweise 2014, als sie sich mit der neu-russischen Fahne und einem ostukrainischen und prorussischen Separatistenführer zeigte.

Ebenso wie sie Putin immer wieder im Wahlkampf mit ihrer Unterschrift unterstütze und ihren 50. Geburtstag im Kreml feierte. Als man sie bei Ausbruch des Krieges kritisierte, da sie sich nicht von Putin distanzierte, bezeichnete sie ihre Kritiker als "human shit".

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