Ukraine

Putin ordnet jetzt Rückzug aus Kampfgebiet Cherson an

Nun ist es so gekommen, wie bereits einige Beobachter vorhergesagt haben: Russland hat den Rückzug aus Cherson angeordnet. 

Nikolaus Pichler
Sergej Surowikin und Russen-Präsident Putin im Jahr 2017 bei einer Ordensverleihung (Archivbild).
Sergej Surowikin und Russen-Präsident Putin im Jahr 2017 bei einer Ordensverleihung (Archivbild).
Alexei Nikolsky / Tass / picturedesk.com

Das russische Verteidigungsministerium hat den Rückzug seiner Truppen aus Cherson angeordnet. Demnach werde sich Russland nun auf die Verteidigung des linken Ufers des Dnjepers konzentrieren. Zuvor stieg der Druck auf die Truppen des Kremls durch die ukrainische Gegenoffensive ständig – so bat der Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Sergei Surovikin, den Verteidigungsminister Schoigu zuletzt darum, sich vom linken Flussufer zurückziehen zu dürfen.

Dieser Bitte ist Sergei Schoigu nun nachgekommen. Der Verteidigungsminister sagte in einer Rede im russischen Staatsfernsehen, dass die Versorgung der Truppen am rechten Ufer nicht mehr gewährleistet gewesen sei, und befahl den Rückzug der Truppen auf das linke Ufer.

Russland hat Luhansk - ebenso wie das angrenzende Gebiet Donezk und die Regionen Saporischschja und Cherson in der Südukraine – seit September unter großem internationalen Protest völkerrechtswidrig annektiert. Erst am Dienstag informierte Moskau über einen Besuch von Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Kriegsgebiet. Wo genau in der Ukraine Schoigu sich aufgehalten haben soll, wurde nicht mitgeteilt.

Zuvor wurde bereits die Meldung bekannt, dass der russische Regionalchef der Region bei einem Autounfall ums Leben kam. 

Warum Cherson so wichtig ist

Der Region sowie der gleichnamigen Stadt kommt im Krieg besondere Bedeutung zu. Denn um sich in Zukunft von einer möglichen neuen russischen Invasion verteidigen zu können, müsste die Ukraine demnach den Großteil der Oblaste Cherson und Saporischschja an der Schwarz-Meer-Mündung des Flusses Dnepr bis hinüber zum Asowschen Meer zurückerobern. Mit Ausnahme der lange belagerten Stadt Mariupol am östlichen Rand der unten dargestellten Karte, stehen die besetzten Regionen schon beinahe seit kurz nach Kriegsbeginn unter russischer Kontrolle.

1/5
Gehe zur Galerie
    Cherson liegt am westlichen Dnipro-Ufer nur wenige Kilometer flussaufwärts von dessen Mündungsdelta ins Schwarze Meer.
    Cherson liegt am westlichen Dnipro-Ufer nur wenige Kilometer flussaufwärts von dessen Mündungsdelta ins Schwarze Meer.
    Screenshot Google Maps

    Absolute militärische Priorität müssten der Analyse zufolge die besetzte Stadt Cherson auf der Westseite des Dnepr für die Ukrainer haben. Solange der russische Brückenkopf am rechten Ufer des mächtigen Flusses bestehen bleibe, sei die Gefahr groß, dass Putin etwa nach einem Waffenstillstand hier eine neuerliche Invasion starten könne.

    1/62
    Gehe zur Galerie
      <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
      19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
      Manfred Fesl, Pierer Mobility AG
      An der Unterhaltung teilnehmen