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Putin-Freunde wollen Büro von Serbien-Präsident stürmen

In Belgrad kam es zu schweren Protesten von Pro-russischen Ultranationalisten. Hunderte Menschen wollten das Büro des Präsidenten stürmen. 

David Huemer
In Belgrad kam es zu Protesten von Pro-Russischen Ultranationalisten.
In Belgrad kam es zu Protesten von Pro-Russischen Ultranationalisten.
IMAGO/SNA

Im Vorjahr äußerte sich die serbische Regierung äußert kritisch zu den von der Europäischen Union verhängten Russland-Sanktionen. Nun dürfte es allerdings zu einem Umdenken gekommen sein. Zuletzt bezeichnete der serbische Präsident Aleksandar Vučic weitere Sanktionen gegen Russland als "möglicherweise unvermeidlich". 

Diese Aussagen sorgen nun bei serbischen Ultranationalisten für einen hellen Aufschrei. Die Pro-russische Gruppierung demonstrierten in Belgrad lautstark und forderten den Rücktritt der "verräterischen Regierung". Dabei wurden sowohl serbische als auch russische Fahnen geschwungen. 

Hunderte der Demonstranten wollten das Büro des serbischen Präsidenten stürmen, äußerten dabei laut Medienberichten sogar Morddrohungen in Richtung Vucic. 

Die serbischen Ultranationalisten unterstützen den russischen Einmarsch in der Ukraine und habe enge Verbindungen zur Söldnertruppe "Wagner". Einer der Redner forderte bei der Demonstration Russland zur Unterstützung auf, drohte zeitgleich der serbischen Regierung: "Ihr fürchtet euch vor Unruhen? Ich schwöre euch, wir sind zu mehr als das bereit."

"Diese Regierung hat uns an diesen Punkt gebracht. Es ist an der Zeit, sie auszuwechseln. Ich bin für Russland als Familie. Meine Familie ist mit Russland verbunden", erklärt eine Demonstrantin. 

Kosovo als weiterer Streitpunkt

Neben der möglichen Beteiligung an den Sanktionen gegen Russland gilt vor allem Vucics Umgang mit dem Kosovo für Ärger bei den Ultranationalisten. Sie fordern den serbischen Präsidenten auf, eine mögliche UN-Aufnahme des Kosovo zu verhindern. Stattdessen sei die Wiedereingliederung des Kosovo an Serbien der einzig mögliche Weg. 

"Es ist nicht sein Kosovo, er gehört ihm nicht, er hat ihn nicht geerbt. Er kann nicht einfach unterschreiben, was er da unterschreiben soll", erklärt ein serbischer Ultranationalist. 

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