"Nuklearkräfte"
Putin droht jetzt offen mit Angriff auf den Westen
In seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation drohte Russlands Präsident dem Westen offen mit Vergeltung, sollte dieser Truppen in die Ukraine senden.
Rund zwei Wochen vor der Präsidentschaftswahl in Russland hat Russlands Staatschef Wladimir Putin am Donnerstag seine alljährliche Rede zur Lage der Nation gehalten. In der Rede ging er vor allem auf die "militärische Spezialoperation" – so nennt der Kreml-Despot den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine seit Anfang an – ein.
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird nach Darstellung von Kremlchef Wladimir Putin von der "absoluten Mehrheit der Bevölkerung" unterstützt. Er dankte in seiner Ansprache vor der Föderalen Versammlung – der Staatsduma und dem Föderationsrat – den Bürgern und den Unternehmern für die Unterstützung bei der "militärischen Spezialoperation". Das Volk arbeite in drei Schichten, um die Bedürfnisse der Front zu decken. Für die Gefallenen rief er eine Schweigeminute aus.
Putin äußerte sich zu Waffen im Weltraum
Putin erinnerte auch an den 10. Jahrestag der Krim-Annexion, als Russland 2014 die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel einverleibte. Das Land schaue mit Stolz auf das Ereignis und das Erreichte. "Zusammen können wir alles schaffen", sagte Putin. Russland werde niemandem erlauben, sich in seine inneren Angelegenheiten einzumischen.
Im Zuge seiner Rede ging er auch auf Meldungen aus jüngerer Vergangenheit ein, wonach Russland plane, Nuklearwaffen im Weltraum zu stationieren. Diese seien "fake". Russland habe bereits im Jahr 2008 einen Vertrag vorgelegt, wonach die Stationierung solcher Waffen verboten werden solle. Doch die USA zeige sich nicht gesprächsbereit. Solche Verträge würde es zudem nur dann geben, wenn die Sicherheit Russlands in aller Komplexität gesichert sei.
Putins Rede zur Lage der Nation in Bildern
Nuklearkräfte in ständiger Bereitschaft
Putin erklärte, dass sich die Nuklearkräfte in ständiger Bereitschaft befänden. Einige Hyperschallwaffen-Systeme würden schon jetzt zum Einsatz kommen. Ebenso unverhohlen drohte er dem Westen und warnte eindringlich davor, westliche Truppen in die Ukraine zu schicken.
Wohl in Richtung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron – dieser wollte zuletzt einen Einsatz französischer Truppen in der Ukraine nicht mehr ausschließen – erklärte Putin: "Sie müssen verstehen: Auch wir haben Waffen, die Ziele auf ihrem Territorium vernichten können". Ein daraus entstehender Konflikt – Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) warnte am Mittwochabend vor einem "3. Weltkrieg" – könne zum "Ende der gesamten Zivilisation führen".