Wirtschaft

Putin dreht Gashahn in Österreich weiter zu

Russlands Machthaber Wladimir Putin greift hart durch und drosselt in mehreren europäischen Ländern die Gaslieferungen – darunter auch in Österreich.

André Wilding
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Kreml-Machthaber Putin dreht weiter am Gashahn.
Kreml-Machthaber Putin dreht weiter am Gashahn.
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Die russische Gazprom hat auch für Samstag spürbar verringerte Gasliefermengen nach Österreich angekündigt – somit der dritte Tag in Folge mit gedrosselten Liefermengen. Trotz der Liefer-Reduktion um 49 Prozent konnten auch am Freitag die heimischen Speicher weiter befüllt werden. Der Speicherstand beträgt somit 40,67 Prozent.

Der monatliche Verbrauch beträgt derzeit knapp unter vier Terawattstunden. Davon entfallen zu dieser Jahreszeit rund zwei Drittel auf die heimische Industrie und etwa 8,5 Prozent auf die Haushalte. Laut Auskunft von OMV und der zuständigen Behörde E-Control ist auch heute die Versorgung sichergestellt. Die OMV hat darüber hinaus angekündigt, zusätzliche Liefermengen am Spot-Markt beschaffen zu können, sollte das notwendig werden.

"Russland kein verlässliches Gegenüber"

"Seit dem Einmarsch in der Ukraine ist klar, dass Russland kein verlässliches Gegenüber mehr ist", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Darum habe man vor einigen Wochen bereits die Frühwarnstufe des Österreichischen Gasnotfallplans ausgerufen. Klimaschutzministerium, die zuständige Behörde E-Control und der heimische Gasinfrastruktur-Betreiber AGGM sind seither in täglichem Austausch mit allen Marktakteuren sowie internationalen Partnern, um tagesaktuell Liefermengen, am Markt verfügbare Gasmengen und die Preisentwicklung zu überwachen.

Die nächste Stufe im Gasnotfallplan wäre die sogenannte Alarmstufe. Sie sieht etwa Aufrufe an die Industrie vor, Gas einzusparen und/oder durch andere Energieträger zu ersetzen. "Das entscheidende Kriterium ist der Fortschritt beim Speicheraufbau. Wir wollen mit Speichern in den Winter gehen, die zu 80 Prozent befüllt sind. Dann sind wir gut gerüstet. Wenn dieses Ziel gefährdet ist, werden wir Maßnahmen ergreifen", kündigt Klimaschutzministerin Gewessler an.

Gasreserven anlegen

Um den Aufbau der Speicher für die kommende Heizsaison sicherzustellen, hat die Bundesregierung den Aufbau einer strategischen Gasreserve im Umfang von 12,6 Terawattstunden beschlossen. Ein Gasdiversifizierungsgesetz wurde verabschiedet, mit dem unter anderem der Ankauf von nicht russischem Gas gefördert wird. Darüber hinaus hat die Bundesregierung für die heimische Industrie die Möglichkeit geschaffen, selbst Gasreserven anzulegen.

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