Welt

Putin-Ansage – er kündigt neue Marine-Superwaffe an

Der russische Präsident hat Zweck und Ziele der Marine neu aufgestellt. Zudem soll bald die Hyperschall-Seerakete "Zirkon" in Dienst gestellt werden.

Nikolaus Pichler
Der russische Präsident Wladimir Putin gab am Tag der Seestreitkräfte in Russland die Richtung für die Marine vor.
Der russische Präsident Wladimir Putin gab am Tag der Seestreitkräfte in Russland die Richtung für die Marine vor.
OLGA MALTSEVA / AFP / picturedesk.com

Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum Tag der Seestreitkräfte in St. Petersburg eine neue Marine-Doktrin in Kraft gesetzt. Darin seien auch Russlands Seegrenzen, darunter in der Arktis und im Schwarzen Meer, festgelegt worden. «Den Schutz werden wir hart und mit allen Mitteln gewährleisten», betonte der Kremlchef bei einer Parade mit Kriegsschiffen am Sonntag. Zugleich kündigte er an, dass die neue Hyperschall-Seerakete "Zirkon" bald in Dienst gestellt werde. Die Lieferung der Raketen beginne in den nächsten Monaten, als erste werde die Fregatte "Admiral Gorschkow" damit ausgerüstet.

In der neuen Doktrin wurde festgeschrieben, dass das Streben der USA nach Dominanz auf den Weltmeeren eine "Herausforderung für die nationale Sicherheit Russlands" sei. Das von Putin feierlich unterzeichnete Dokument sieht auch vor, dass die militärische Infrastruktur auf der annektieren Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgebaut wird. Laut der Doktrin ist zudem der Bau von modernen Flugzeugträgern vorgesehen.

Putin will Flotten ausbauen

Zudem will Moskau auch seine führende Position bei der Erforschung der Arktis und der dort befindlichen Rohstoffe stärken und die "strategische Stabilität" sichern, indem es die Nord- und Pazifikflotte ausbaut. Ziel sei es, in der Arktis eine "sichere und wettbewerbsfähige" Seeroute von Europa nach Asien zu entwickeln und ganzjährig befahrbar zu machen. Die sogenannte Nordost-Passage führt an der arktischen Küste Russlands entlang.

Beim Auftritt vor Tausenden Zuschauerinnen und Zuschauern ging Putin nicht direkt auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein. Er dankte der Kriegsmarine für ihre Einsätze, die sie seit Jahrhunderten leiste, und lobte ihre hohe Verteidigungsbereitschaft. Russland hat für die Angriffe gegen die Ukraine auch zahlreiche Kriegsschiffe im Schwarzen Meer im Einsatz.

1/8
Gehe zur Galerie
    Am Dienstag (19.07.2022) fand in Irans Hauptstadt Teheran ein Gipfel mit den Präsidenten aus Russland, dem Iran und der Türkei statt.
    Am Dienstag (19.07.2022) fand in Irans Hauptstadt Teheran ein Gipfel mit den Präsidenten aus Russland, dem Iran und der Türkei statt.
    ATTA KENARE / AFP / picturedesk.com

    Putin bestätigt neue Marine-Doktrin

    Vor seiner Rede hatte Putin auf einem Boot während einer Fahrt von Kronstadt nach St. Petersburg bei dicht bewölktem Himmel und zeitweiligem Regen die Parade abgenommen. Kurz danach bestätigte er in einem demonstrativen Unterzeichnungsakt auch die Marine-Doktrin.

    Zur neuen Hyperschallwaffe "Zirkon" für die Seestreitkräfte sagte Putin, dass es für sie keine Hindernisse gebe. Ihre Indienststellung wurde 2021 nach Berichten über erfolgreiche Tests schon für Anfang dieses Jahres angekündigt. Hyperschallwaffen weisen ein Vielfaches der Schallgeschwindigkeit von rund 343 Metern pro Sekunde auf. Sie seien eine Reaktion auf die Nato, sagte Putin im vergangenen Jahr. Wo genau sie stationiert werden, solle "gemäß den nationalen Interessen Russlands" festgelegt werden, hieß es.

    1/62
    Gehe zur Galerie
      <strong>19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro.</strong> KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, <a data-li-document-ref="120079166" href="https://www.heute.at/s/550-jobs-weg-ktm-chef-kassierte-drei-millionen-euro-120079166">wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat &gt;&gt;&gt;</a>
      19.12.2024: 550 Jobs weg – KTM-Chef kassierte drei Millionen Euro. KTM ist pleite, rund 550 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Jetzt legt ein Bericht offen, wie viel der Firmenchef im vergangenen Jahr abkassiert hat >>>
      Manfred Fesl, Pierer Mobility AG