54 Tage Gefangenschaft

Purer Horror: Hamas-Geisel beichtet jetzt alles

Amit Soussana (40) aus Israel verbrachte 54 Tage in den Händen der Hamas. In einem Interview schilderte sie, welch Horror sie durchleben musste.

Newsdesk Heute
Purer Horror: Hamas-Geisel beichtet jetzt alles
Die Hamas-Geisel Amit Soussana erzählte der "New York Times" über ihren Horror.
REUTERS

So erzählte sie der "New York Times", dass sexueller Missbrauch, Folter und angsteinflößende Situationen an der Tagesordnung standen. Die 40-Jährige verbrachte fast zwei Monate in Hamas-Gefangenschaft.

"Zerrte mich ins Schlafzimmer"

Laut Soussana habe sie ein Wächter in einem Privathaus sexuell belästigt und schließlich mit vorgehaltener Waffe zu sexuellen Handlungen mit ihm gezwungen, indem er ihr eine Pistole an den Kopf hielt. "Dann zerrte er mich ins Schlafzimmer."

Festgehalten worden sei sie unter anderem in privaten Häusern, einer Schule und einem Tunnel, berichtete die Frau. Terroristen der Islamisten-Organisation Hamas hatten die Frau am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Kfar Aza nahe der Gaza-Grenze eigenen Angaben zufolge mit roher Gewalt in das Küstengebiet verschleppt. Ende November, als Israel und die Hamas 110 Geiseln gegen rund 400 palästinensische Strafgefangene austauschten, war sie dann freigekommen.

Hamas widerspricht

Laut "New York Times" deckt sich die persönliche Schilderung ihrer Erfahrungen in der Gefangenschaft mit dem, was sie weniger als 24 Stunden nach ihrer Freilassung am 30. November zwei Ärzten und einer Sozialarbeiterin gesagt hatte. Mit dem Opfer sei vereinbart worden, dass die Einzelheiten nicht öffentlich gemacht werden.

Seitens der Terrororganisation Hamas bestreitet man die Vorwürfe, dass man im Umgang mit Geiseln sexuelle Verbrechen begangen habe. Ein Hamas-Sprecher bezeichnete die Schilderung von Soussana als "Konstrukte (israelischer) Geheimdienstoffiziere". 

Opfer von Vergewaltigungen und sexualisierter Gewalt sind traumatisiert, und es fällt ihnen äußerst schwer, über den Missbrauch öffentlich zu sprechen. Der "New York Times" sagte die Frau, sie wolle mit ihrer Darstellung auf das Leid jener rund 100 Geiseln aufmerksam machen, die noch in der Gewalt der Hamas sind.

UN-Bericht: Aussagen "glaubwürdig"

Den Aussagen der Hamas steht ein Bericht der Vereinten Nationen gegenüber, laut dem die Aussagen von Überlebenden, Augenzeugen und Ärzten als glaubwürdig eingestuft. Derselbe Bericht von Anfang März hält Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen verschleppte Geiseln verübt wurde und noch werde, für überzeugend.

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