Die Adventzeit ist da, und Glühwein sowie Punsch fließen in Strömen. Doch der Genuss hat oft tragische Konsequenzen: Alkohol am Steuer forderte in Österreich dieses Jahr bereits 30 Todesopfer (Stand: 10. November). Insgesamt gab es 2023 ganze 2.676 Alkoholunfälle, bei denen fast 3.300 Menschen verletzt wurden.
"Alkohol im Punsch ist tückisch – durch den Zucker unterschätzen viele die Wirkung", warnt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Die dringende Empfehlung: Wer fährt, sollte ganz auf Alkohol verzichten.
In Österreich liegt die Promillegrenze bei 0,5. Doch selbst darunter ist die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt. "Wahrnehmung und Reaktionszeit verschlechtern sich sofort, das Urteilsvermögen lässt nach", so Seidenberger. Besonders tückisch: Viele überschätzen sich. Sie glauben, nach einem Glas Punsch noch sicher fahren zu können – und gefährden so sich und andere. "Don’t drink and drive" lautet der Appell. Auch als Beifahrer sollte man aufmerksam sein: "Wenn jemand getrunken hat, unbedingt ansprechen und nicht mitfahren", rät die Expertin.
Viele unterschätzen auch den Restalkohol am nächsten Tag. Der Körper baut Alkohol nur langsam ab – ein Glühwein am Abend kann noch morgens gefährlich werden. Seidenberger betont: "Hausmittel wie Kaffee oder frische Luft helfen nicht, der Abbau braucht Zeit."
Wer denkt, mit einem E-Scooter oder Carsharing-Auto sei der Heimweg sicherer, sollte die Regeln der Anbieter kennen. Häufig gilt ein absolutes Alkoholverbot (0,0 Promille). Schon 0,1 Promille können teure Vertragsstrafen und Haftungsprobleme verursachen.
"Wenn es zu einem Unfall kommt, haften Nutzer oft für alle Schäden, selbst wenn der Alkohol nicht die Hauptursache war", warnt ÖAMTC-Rechtsberater Nikolaus Authried. Manche Apps erinnern Nutzer sogar aktiv daran, nur nüchtern zu fahren.
Der beste Weg, um Alkoholunfälle zu vermeiden, ist laut ÖAMTC klar: "Planen Sie Ihren Christkindlmarkt-Besuch so, dass Sie mit den Öffis oder zu Fuß unterwegs sind. Dann können Sie Glühwein und Punsch ohne Sorge genießen."
Mit fast 2.700 Unfällen pro Jahr zeigt sich: Alkohol ist und bleibt eine Todesfalle im Straßenverkehr. Die Adventzeit soll ein Fest der Freude sein – lassen Sie sie nicht auf der Straße enden.